Das Amt für Statistik und Wahlen und das Referat für Migration und Integration haben jetzt eine aktualisierte Neuauflage des Faltblatts ''Migranten in Leipzig'' mit Daten aus dem Jahr 2012 veröffentlicht. Es enthält wieder wesentliche Angaben zu Leipzigs Einwohnern mit Migrationshintergrund. Das Faltblatt ist kostenlos in allen Bürgerämtern sowie an der Informationstheke und im Referat für Migration und Integration im Neuen Rathaus erhältlich. Es kann auch unter www.statistik.leipzig.de heruntergeladen werden.
Ich bin sehr froh, dass es unseren Statistikern durch erstmalige Anwendung der Programmsoftware MigraPro in diesem Jahr gelungen ist, die statistischen Angaben über die Einwohner mit Migrationshintergrund in Leipzig noch genauer zu erfassen'', betont der Integrationsbeauftragte der Stadt, Stojan Gugutschkow. ''In der Stadtverwaltung, aber auch darüber hinaus werden diese Zahlen gebraucht, um die reale Präsenz der Migranten in der Stadt in den verschiedenen Lebensbereichen, bei Planungen und strategischen Überlegungen berücksichtigen zu können. Sie sind wichtige Indikatoren bei der Bewertung von Integrationsprozessen.''
Wie das Amt für Statistik und Wahlen ermittelte, wohnten Ende 2012 in Leipzig 49.323 Personen mit einem Migrationshintergrund, das entsprach einem Bevölkerungsanteil von 9,3 Prozent. Nicht nur ihre absolute Zahl, sondern auch ihr Anteil stieg somit erneut im Vergleich zum Vorjahr.
Ein bundesweiter Städtevergleich, der auf dem Zensus 2011 beruht und somit mit etwas anderen Zahlen für Leipzig agiert, zeigt allerdings, dass hier, wie auch in Dresden oder Chemnitz, nach wie vor wesentlich weniger Migranten wohnen als in Städten der Altbundesländer.
Folgende Daten können dem Faltblatt u. a. entnommen werden:
- In Leipzig leben neben knapp 30.000 Ausländern weitere knapp 20.000 Einwohner mit einem Migrationshintergrund hierzu zählen insbesondere Spätaussiedler und eingebürgerte Personen sowie in zunehmendem Maße deren Kinder (''zweite Generation'').
- Migranten sind im Durchschnitt 10,8 Jahre (Männer) bzw. 15,0 Jahre (Frauen) jünger als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund und wirken damit der Überalterung der Leipziger entgegen.
- Die meisten Migranten wohnen in den Stadtbezirken Mitte und Ost.
- Wichtigste Herkunftsländer sind bei den Ausländern Russland, Ukraine und Vietnam, bei den anderen Migranten dominieren die Spätaussiedler aus Russland, Kasachstan und Polen.
- 53 Prozent der Ausländer haben einen gesicherten Aufenthaltsstatus und weitere 38 Prozent haben die Option darauf.
- Bei jeder zehnten Eheschließung war 2012 mindestens ein Ehepartner Ausländer.
- Der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund ist an den Grundschulen mit 14,6 Prozent am höchsten, an Mittelschulen beträgt er 13,7 Prozent und in Gymnasien 9,8 Prozent.
- Knapp elf Prozent aller Studierenden an Leipzigs Hochschulen im Wintersemester 2012/2013 waren Ausländer.
- Die Arbeitslosenquote bei den Ausländern lag 2012 bei 21,4 Prozent. Sie ist zwar zurückgegangen, ist aber dennoch doppelt so hoch wie bei den Deutschen.
- 4.874 Betriebe in Leipzig haben einen ausländischen Betreiber - dies sind 8,6 Prozent aller bestehender Betriebe.
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