Der aktuelle Teilfachplan Kinder- und Jugendförderung wurde jetzt in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters bestätigt. Der Plan ist eine Fortschreibung des 2007 vom Stadtrat verabschiedeten Fachplanes Kinder- und Jugendförderung. Er benennt Herausforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe, formuliert jugendpolitische Schwerpunktsetzungen sowie fachliche Grundpositionen für die einzelnen Leistungsfelder und enthält eine Planung von Maßnahmen und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe.
Mit der Fortschreibung des Teilfachplanes entwickeln wir die Angebote der Jugendhilfe qualitativ weiter, so Bürgermeister Thomas Fabian. Das ist notwendig, um die bestehenden Angebote an neue Herausforderungen und sozialräumlich unterschiedliche Bedarfe anzupassen. Ich danke den beteiligten Ämtern und den freien Trägern für die intensive Zusammenarbeit bei der Erarbeitung des Teilfachplanes.
Als zentrale Herausforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe identifiziert der Plan die steigenden Geburtenzahlen, die Erhöhung von Bildungsgerechtigkeit und Bildungsteilhabe, Armutsprävention und Gesundheitsförderung.
Als Leitlinien der Kinder- und Jugendförderung benennt der Teilfachplan: Übergänge Schule Beruf optimieren
- Interkulturelle Arbeit stärken - Vielfalt, Toleranz und Zivilcourage fördern
- Gesundheitliche Erziehung und Aufklärung befördern
- Generationsübergreifende Konzepte entwickeln und umsetzen
- Kinder und Jugendliche durch Beteiligungsmöglichkeiten stärken
- Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule zielgerichtet vertiefen
- Außerschulische Bildung in ihrer Vielfalt fördern
- Familienbildung steuern und ausbauen
- Medialen Entwicklungen offen begegnen und Kinder- und Jugendmedienschutz aktiv betreiben
- Mädchen- und Jungenarbeit identitätsstiftend entwickeln
- Angebote zum offensiven Umgang mit Kinder- und Jugendarmut profilieren.
Sieben Planungsräume
Neu ist, dass die Angebote und Leistungen zukünftig in sieben Planungsräumen vorgehalten werden. Damit sollen sie noch näher an den Bedarfen und Interessen von Kindern und Jugendlichen vor Ort ausgerichtet werden. Für jeden Planungsraum ist ein Verantwortlicher vorgesehen, der gemeinsam mit den Leistungserbringern vor Ort die Angebote in den unterschiedlichen Leistungsbereichen, beispielsweise der offenen Kinder- und Jugendarbeit, des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes, der Jugendverbandsarbeit oder der mobilen Straßensozialarbeit/Streetwork abstimmt, koordiniert und weiter entwickelt. Das soll zu einer engeren Verzahnung und zu Synergieeffekten der Angebote von Jugendhilfe, Kitas und Schulen im Sozialraum beitragen.
Familienbildung und Schulsozialarbeit stärken
Auch fachinhaltlich wird eine Umsteuerung der Jugendfördermaßnahmen vorgenommen. Die Familienbildung und die Schulsozialarbeit in den Kerngebieten der einzelnen Planungsräumen sollen gestärkt werden. Im Fokus steht hier der Aufbau der Schulsozialarbeit an Leipziger Grundschulen und die Verbesserung der Familienbildungsangebote für Familien mit multiplen familiären Problemlagen in unterschiedlichen Lebensphasen (frühkindliche Erziehung, Pubertät u.a.).
Die Ratsversammlung wird über den Teilfachplan voraussichtlich in der Sitzung am 18. Juli abstimmen.
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