Erste Sicherungsarbeiten konnten bereits 2005 mit einer Förderung des Regierungspräsidiums ausgeführt werden. Sanierung und Umbau starteten am 19. März 2007. Die Mitarbeiter des für den erweiterten Rohbau gebundenen Betriebes, der Denkmalpflege Putz & Stuck GmbH Leipzig (DPS), sind derzeit dabei, an der Fassade der nach italienischen Vorbildern gestalteten Villa Natursteinarbeiten auszuführen und Mauerwerksteile auszuwechseln, die durch Nässe und Kriegseinwirkungen geschädigt worden waren. Anschließend wird neuer Putz aufgebracht. Im Inneren des Gebäudes werden derweil das Mauerwerk der Kellerwände abgestrahlt und neu verfugt, Deckenträger aus Holz und Stahl erneuert und die Holzbalken des Daches aufgearbeitet. Seit Baubeginn wurden bereits die Grundstücksentwässerung sowie die Trockenlegung und Abdichtung des Bauwerks abgeschlossen. Auch der Abbruch der alten Fußböden sowie die Demontage alter Leitungen und Sanitäranlagen, Fliesen usw. sind erfolgt. Herbert Staffa, Schatzmeister der Stiftung Chorherren zu St. Thomae, der die Immobilie seit 2005 gehört, zeigt sich äußerst zufrieden: Ich bin sehr angetan von der zügigen und soliden Arbeit, die hier durch die Fa. DPS mit den in das Projekt integrierten Arbeitslosen geleistet wird. Das ist ein gutes Omen für das Vorhaben.
Das insgesamt rund 1,8 Millionen Euro teure Projekt wird finanziert aus Eigenmitteln des Eigentümers sowie aus dem Bund-Länder-Programm Städtebaulicher Denkmalschutz und durch eine Förderung der Arbeitsgemeinschaft Leipzig (ARGE). Die Förderung durch die ARGE erfolgt mit Hilfe des arbeitsmarktpolitischen Instrumentes der so genannten AGH (Schaffung von Arbeitsgelegenheiten nach der Entgeltvariante). Dieses Instrument setzen wir nur bei Projekten ein, die für Stadt und Region Leipzig eine besondere Ausstrahlung haben, wie dies bei dem fast 800 Jahre alten Thomanerchor der Fall ist. Daneben spielt die Arbeitsmarktnähe eine wichtige Rolle, sagte Dr. Andreas Zehr, Geschäftsführer der Leipziger ARGE. Die stadteigene Erschließungs-, Entwicklungs- und Sanierungsgesellschaft LESG als Projektträgerin musste nämlich im Wege einer VOB-gerechten Ausschreibung eine Firma finden, die zur Realisierung des Projektes Arbeitslose einstellt. Wir haben dafür von der ARGE die volle Förderung des Baumindestlohnes erhalten, sagte der technische Geschäftsführer der LESG, Alfons Huwe. Im Falle des Probenzentrums hat die Firma DPS 13 Arbeitslose für sieben Monate sowie zwei für vier Monate eingestellt. Sie erledigen vorzugsweise die mit großem manuellem Aufwand verbundenen Tätigkeiten. Lediglich komplizierte denkmalpflegerische Arbeiten werden von Spezialisten der Firma ausgeführt. Spezielle Innenausbauarbeiten wie z.B. die komplette Haustechnik, Parkettverlegearbeiten, Holzrestaurierungen, Malerarbeiten u.ä. werden durch den Bauherren kommerziell ausgeschrieben und an entsprechende Firmen vergeben. Bei den Arbeiten im Inneren des durch langen Leerstand arg mitgenommenen Gebäudes zeigte es sich, dass das Ausmaß der zu behebenden Schäden teilweise größer war als erwartet. Deshalb wird derzeit geprüft, ob die AGH bis Ende Januar 2008 verlängert werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt soll das Projekt realisiert sein.
Das neue, vom Leipziger Architekturbüro Weis & Volkmann konzipierte Probenzentrum verhilft den Thomanern künftig zu mehr Wohn- und Lebensraum im gegenüberliegenden Alumnat, wo derzeit noch die Probenräume untergebracht sind. Im Kellergeschoss der neuen Einrichtung sind u.a. eine kleine Werkstatt, ein Proberaum für eine Band sowie Freizeiträume vorgesehen. Im Erdgeschoss entstehen zwei kleine Säle und ein Musikunterrichtsraum, im Obergeschoss werden Räume für den Thomaskantor und seine Mitarbeiter sowie die Stimmbildung untergebracht. Im ausgebauten Dachgeschoss befinden sich künftig Musikunterrichtsräume, ein Sitzungszimmer und die Geschäftsstelle des Forum Thomanum e.V.
Das Probenzentrum stellt den ersten wichtigen neuen Baustein des Forum Thomanum dar, das sich um Thomasschule und Alumnat entwickeln soll. Für einen weiteren Baustein werden gerade die Baugrube und die Fundamente hergestellt: Die Kindertagesstätte des Forum Thomanum e.V., geplant ebenfalls vom Architekturbüro Weis & Volkmann. Auch diese Einrichtung, deren Grundstein am 21. Mai 2007gelegt wurde, entsteht in den Gewerken Rohbau, Dach, Fassade, Trockenbau und Estrich als AGH in Geschäftsbesorgung der LESG. Die Baukosten für diese Leistungen betragen rund 600.000 Euro. Den Zuschlag bei der VOB-gerechten Ausschreibung bekam die Firma Ebert Bau aus Berga/Elster. Sie hatte dafür elf Arbeitslose einzustellen. Ähnlich wie bei der Villa Ledig werden weitere erforderliche Leistungen durch den Bauherren, den Forum Thomanum e.V., kommerziell ausgeschrieben und an entsprechende Firmen vergeben. Die AGH-Leistungen sollen bis Ende Februar 2008 abgeschlossen sein. Als Gesamtfertigstellungstermin ist Ende Mai 2008 vorgesehen.
In der Kindertagesstätte sind 82 Kindergarten- und 18 Krippenplätze vorgesehen. Das Profil der Einrichtung wird durch musische Früherziehung bestimmt. Zudem sollen die Kinder mit den Fremdsprachen Englisch und Italienisch, der Sprache der Musik, bekannt gemacht werden.text
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