Besonders ist nicht nur das Ambiente des denkmalgeschützten Gebäudeensembles mit angeschlossener Philippuskirche. Das Berufsbildungswerk Leipzig (BBW) eröffnete mit Philippus Leipzig seinen zweiten Integrationsbetrieb, in dem mindestens 40 Prozent der Mitarbeiter mit Schwerbehinderung beschäftigt sind.
"Ich bin sehr beeindruckt, wie sich das ehemalige Pfarrhaus in einer Bauzeit von knapp zwei Jahren in ein Hotel verwandelt hat, das keine Wünsche offen lässt. Hier zeigt sich, wie wunderbar Integration gelingen kann, wenn sie wirklich gewollt ist.", betont Oberbürgermeister Jung.
"Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, Dinge, die er gut und Dinge die er nicht gut kann. Die Kunst ist, die Arbeit nach Stärken aufzuteilen", so Hauptgeschäftsführer Tobias Schmidt. Insgesamt 15 Mitarbeiter der BBW-Tochter Philippus Leipzig gGmbH kümmern sich um den Hotelbetrieb als Hotel garni, die Bewirtung bei Veranstaltungen im Hotel, Catering außer Haus und eine nahegelegenen Cafeteria.
Barrierefreundliches Hotel
Das Hotel hat 29 modern ausgestattete Doppelzimmer und ist barrierefreundlich für Gäste mit Behinderung. Lichtsignalanlagen und Hörschleifen für Menschen mit Hörschädigung, Orientierungshilfen für Menschen mit Sehbeeinträchtigung sowie bodengleiche Duschen und rollstuhlgerechte Zimmer. Direkt am Karl-Heine-Kanal mit großem Philippusgarten liegt Philippus Leipzig ruhig und dennoch mitten im lebendigen Lindenau-Plagwitz mit seiner Kunst-, Kultur- und Kneipenszene. Der ehemalige Gemeindesaal, der Philippusgarten sowie ein zusätzlicher Seminarraum bieten Möglichkeiten für Tagungen und Feiern. In der immer noch gewidmeten Philippuskirche finden Hochzeiten und Taufen ebenso statt wie regelmäßige christliche, kulturelle und sozialräumliche Angebote.
Investitionen von 4,5 Millionen Euro
2012 hat das Berufsbildungswerk das Gebäudeensemble der Philippuskirche von der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen übernommen. Rund 4,5 Millionen Euro inklusive der Förderung von Aktion Mensch in wurden in den Umbau zum Hotel investiert. Dabei haben auch Fachbereiche des Berufsbildungswerkes, Abteilungen der Werkstatt für behinderte Menschen "Diakonie am Thonberg" und zwei BBW-Jugendberufshilfeangebote Aufträge am Bau übernommen. Die Philippuskirche wird überwiegend aus Fördergeldern renoviert. Im Dezember 2017 kam die Förderzusage des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), wonach knapp 1 Million Euro für die Instandsetzung von Heizung, Sanitär und Elektrik in der Philippuskirche zur Verfügung stehen.