Mit dieser Auszeichnung soll auf das für die Gesellschaft unverzichtbare ehrenamtliche Wirken aufmerksam gemacht werden. Von 1999 bis 2017 haben insgesamt 141 Personen in Leipzig für ihr soziales, kulturelles, politisches Engagement oder ihre Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheit und Sport diese Auszeichnung erhalten. Die Auszeichnung wird aufgrund eines Stadtratsbeschlusses seit 1999 vergeben.
In seiner Ansprache unterstrich der Oberbürgermeister die außerordentliche Bedeutung des Ehrenamtes für das Miteinander in der Stadtgemeinschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Edwin Ilg (Violine) und Ivan Bezpalov (Bratsche).
Vorstellung der Ausgezeichneten
Carmen Döring ist seit über 18 Jahren Mitglied des Sozialverbandes VdK Sachsen e. V. Im Vorstand des Kreisverbandes Leipzig engagiert sie sich für die über 1.500 Mitglieder. Sie sorgt beispielsweise für Geburtstagsglückwünsche, besucht Mitglieder und organisiert regelmäßig Treffen. Darüber hinaus wirkt Frau Döring an der Vorbereitung und Durchführung von Präsentations- und Informationsveranstaltungen des Sozialverbandes für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderung, Senioren und Menschen mit geringem Einkommen oder Alltagsproblemen mit und unterstützt Betroffene auf ihrem Weg zurück in einen erfüllten Alltag.
Der slawischen und besonders der bulgarischen Kultur gilt seit über 25 Jahren das ehrenamtliche Engagement von Dr. Dietmar Endler. Im Jahr 1992 trat er der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft Leipzig e. V. bei und betreut seitdem das Mitteilungsblatt des Vereins. Unzählige Berichte über zweisprachige Lesungen, Konzerte klassischer, bulgarischer Musik sowie Vorträge über Bulgarien und deutsch-bulgarische Projekte stammen aus seiner Feder. Seit 1998 fungiert Dr. Endler zudem als Geschäftsführer des Vereins. Er pflegt Kontakte zu Autoren und Sprachwissenschaftlern in Europa und bringt Künstler, Agenturen, Verlage und Kulturorganisationen zueinander.
Um die vielfältigen Problemlagen von Familien kümmert sich Brunhild Fischer in zahlreichen Gremien, unter anderem als Geschäftsführerin des Landesverbandes Sachsen des "Selbsthilfegruppen Alleinerziehender" e. V., als Vertreterin der Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände oder im Kinder- und Familienbeirat. Darüber hinaus setzt sie sich als Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e. V. für die Belange von Kunstschaffenden ein. Sie ist Mitglied der Jury zum Wettbewerb "Jugend musiziert", der Auswahlkommission "Schlingel" zum besten Jugendfilm und Vorsitzende der Versammlung der Sächsischen Landesmedienanstalt.
Anita Hänsel ist seit mehreren Jahren ehrenamtlich im "Haus Alt-Schönefeld", einer Einrichtung des städtischen Klinikums "St. Georg", tätig. Für die 35 chronisch abhängigkeitskranken Männer mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, die hier wohnen, organisiert sie unter anderem das wöchentliche Etagenfrühstück. Sie bietet vielfältige Hilfestellungen im alltäglichen Sozialverhalten an, gibt Unterstützung bei der Alltagsbewältigung sowie der Freizeitgestaltung und begleitet die Männer zu Terminen bei Ämtern, Behörden oder zu Ärzten. Auch von Rückschlägen, die bei der Arbeit mit Menschen in derart vielschichtigen Problemlagen vorkommen, lässt sich Anita Hänsel nicht entmutigen.
Seit 31 Jahren liegt Sabine und Rolf Herrmann der Tanzsport im Blut. Als Vorsitzender und als Sportwartin sowie beide als Trainer sind sie beim Verein "STK Impuls Leipzig" engagiert, welchen sie 1985 gegründet und zum erfolgreichsten Tanzverein in Sachsen entwickelt haben. Zahlreiche Rekorde gehen auf das Konto des Vereins: Seit 1991 gingen seine Tänzerinnen und Tänzer 14 Mal bei den Landesmeisterschaften als Sieger der Medaillenwertung hervor. Im Rekordjahr 1999 wurden 13 von 18 möglichen Titeln erreicht. 1998 gelang es einem Vereinspaar erstmals, den Deutschen Meistertitel zu holen, einige Impuls-Paare tanzten bei Weltmeisterschaften. Sabine und Rolf Herrmann fungierten in über 200 Turnierveranstaltungen als Wertungsrichter und Turnierleiter, richteten selbst Turniere aus und riefen 1985 das "Messemännchen"-Turnier in Leipzig ins Leben. Rolf Herrmann war zudem 17 Jahre lang als Lehrwart des Landestanzsportverbandes Sachsen für die Aus- und Weiterbildung der Trainer, Wertungsrichter und Turnierleiter in Sachsen zuständig.
Dr. Rosmarie Heyde engagiert sich seit 20 Jahren ehrenamtlich für das Naturkundemuseum Leipzig und die naturkundliche Bildung in der Stadt. Als Mitglied im Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums Leipzig e. V. erinnerte sie nicht nur Stadträte und Verwaltung immer wieder nachdrücklich an die Wichtigkeit des Museums, sondern sie hielt die Einrichtung auch im Bewusstsein der Bevölkerung. Das Fortbestehen des Naturkundemuseums und seine zukunftsweisende Perspektive sind nicht zuletzt ihrem Einsatz zu verdanken. Jetzt zieht sich Dr. Rosmarie Heyde aus dem Vorstand zurück und überlässt einer neuen Generation die Gestaltung der Vereinsarbeit.
Markus Heyne engagiert sich seit 1993 in der Freiwilligen Feuerwehr Leipzig. Seit 2007 führt er die Ortsfeuerwehr Plaußig als Wehrleiter und ist dabei maßgeblich für die positive Entwicklung der aktiven Abteilung und der Jugendfeuerwehr verantwortlich. Auch als Mitglied der Führungsgruppe der Feuerwehr Leipzig, die bei Großschadensereignissen und im Katastrophenfall zum Einsatz kommt, sowie als Brandsicherheitswachdienst bei Großveranstaltungen ist er aktiv. Besonders am Herzen liegt Markus Heyne die Ausbildung zukünftiger Feuerwehrleute in der Stadt Leipzig, wo er sich um die Koordination der wichtigen Grundausbildung für die Dienstanfänger kümmert.
Seit 2010 unterstützt Jörg Richter das Team im Kinder- und Jugendkulturzentrum O.S.K.A.R. An mehreren Nachmittagen weiht er Schülerinnen und Schüler in die Kunst des Modellbaus ein und sorgt für allseits aufgeräumte Werkstätten. Um Kindern, Jugendlichen und Familien schöne Augenblicke zu ermöglichen, engagiert er sich mit großer Selbstverständlichkeit auch in seiner Urlaubszeit. Jörg Richter hilft regelmäßig bei den umfangreichen Vorbereitungen auswärtiger Termine. Auf der Messe "modell-hobby-spiel" war er zum Beispiel an der Gestaltung und Betreuung des Messestandes beteiligt. Auch die Benefizveranstaltung für die "Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig e. V." unterstützte er.
Jutta Schmidt ist Gründungsmitglied und Schatzmeisterin des Förderkreises Thomanerchor Leipzig e. V., der mittlerweile fast 600 Mitglieder hat. Mehr als eine Million Euro wurden während ihrer Amtszeit akquiriert und satzungsgemäß verwendet. Sie steht in regelmäßigem Austausch mit der Steuerkanzlei, dem Finanzamt, Spendern und Förderern einerseits; mit den Mitgliedern des Vereins, Thomanern und deren Erziehern andererseits. Großprojekte wie die Finanzierung von Raumausstattungen, die Anschaffung und Restaurierung von Musikinstrumenten oder die Etablierung eines Journals der Thomaner wurden durch das Engagement und Verhandlungsgeschick von Jutta Schmidt ermöglicht.