1993 startete das Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig ein Pilotprojekt zur zeitweise gezielten Flutung im südlichen Leipziger Auwald. Die dafür vorgesehene, knapp fünf Hektar große Fläche befindet sich im Naturschutzgebiet (NSG) "Elster- und Pleißeauwald". Das Langzeitprojekt dient der Erprobung von aktuellen Wiedervernässungen in Auenbereichen. Untersucht werden Veränderungen von Flora und Fauna, welche mittel- und langfristig infolge dieser regelmäßigen Flutung auftreten.
In der Rückschau auf das langjährige Flutungsgeschehen kann eine positive Bilanz gezogen werden. Neben dem großflächigen Rückgang des zu starken und für Auenverhältnisse untypischen Spitzahornwuchses werden zunehmend auwal-typische Gehölze wie die Feldulme durch diese regelmäßigen Flutungen gefördert. Langfristig könnte sich die Flutungsfläche tendenziell sogar zu einem wasserschwertlilien- und erlenreichen Typ des Auwaldes entwickeln, der heute sehr selten ist. Es zeichnet sich darüber hinaus eine Spezialisierung der Fauna ab, die sich in der zunehmenden Einwanderung typischer feuchtigkeitsliebender Tiere, wie verschiedene Schnecken- und Käferarten, widerspiegelt.
Das Pilotprojekt ist heute Ausgangspunkt für das geplante erweiterte Wiedervernässungsprojekt "Dynamische Aue". Es soll das bisherige Flutungsgeschehen optimieren, das heißt, hin zu einem auentypischen, dynamischen Verlauf. Bis zum Beginn dieses Erweiterungsprojektes wird die Paußnitzflutung wie bisher fortgeführt. Das Langzeitprojekt unterstützt die Ziele der Rio-Konferenz von 1992 zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt (Biodiversität). Seit 2010 ist die Stadt Leipzig Mitglied im Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt". Das Langzeitprojekt leistet einen wichtigen Beitrag