Wasserfarbe und Zeichenstift machen ihr Leben leichter. Anne-Katrin Störmer ist gehörlos, hat die Psychiatrie selbst erlebt und mit ihrer Krankheit auch Barrieren und Ressentiments. In Bildern verarbeitet die Zwickauer Künstlerin ihre Erfahrungen, setzt sich mit dem Alltag in der Psychiatrie auch der vergangenen einhundert Jahre auseinander.
Ausstellung "Kunst - Geschichte - Psychiatrie"
Diese Bilder, unter anderem akribisch von historischen Vorlagen reproduziert, waren dem Sächsischen Psychiatriemuseum eine erste große Einzelausstellung wert. Eröffnet wurde "Kunst - Geschichte - Psychiatrie" - so der Titel der Schau - aus Anlass des 15. Museumsgeburtstages zur Museumsnacht am 23. April 2016.
"Beliebig gewählt haben wir das Datum nicht", so Museumschef Thomas Müller, "denn die Museumsnacht 2001 war die Geburtsstunde des Museums und seiner Dauerschau 'Irr-Sinn'. Seither haben wir die Exposition immer wieder aktualisiert, 2013 mit dem Teil 'Psychiatrie in der DDR' ergänzt."
Museum und seine Ausstellungen gut besucht
Dabei sei das Museum auf große Resonanz gestoßen: 30.000 Besucher interessierten sich bisher nicht nur für "Irr-Sinn", sondern auch für die Sonderausstellungen, von denen das Museum jährlich ein bis zwei kuratiert.
Auch Stadtführungen im Angebot
Viel Zuspruch erfährt das Team auch von Ärzten und medizinischem Fachpersonal. Für Gruppen bietet das Haus Führungen und auch Gespräche mit Psychiatrieerfahrenen an, außerdem psychiatriehistorische Stadtführungen durch Leipzigs City. Die Entwicklung des Georgenhospitals und die Lebensgeschichte von Robert Schumann, Karl May und Woyzeck werden hier lebendig.
Die aktuelle Schau, bis zum 1. Juli 2016 zu sehen, ist in Kooperation mit der "durch blick galerie" entstanden. Sie gehört zum Psychiatrieverein Durchblick e. V., dem Träger des Museums und der Kontakt- und Begegnungsstätte, die sich ebenso im Haus Mainzer Straße 7 befindet.