Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, sieht in dem Themenjahr vielseitige Chancen: "Mit dem Jahr der Industriekultur wollen wir Bedeutung und Vielfalt der sächsischen Industriekultur erlebbar machen. Und wir wollen die vielen ehrenamtlichen und vereinsgetragenen Aktivitäten besser ins Blickfeld rücken und damit auch wertschätzen. Es gibt so viele Spuren im Land, die bezeugen, wie die 500-jährige industrielle Entwicklung die Menschen, ihren Alltag, ihre Kultur, die Städte und Gemeinden sowie die Umwelt geprägt haben. Ohne diese Entwicklung wäre Sachsen heute ein anderes Land. Der hohe Grad der Industrialisierung ist auf eine lange Tradition und auf ständige Innovation zurückzuführen. Es ist wichtig, wenn wir uns diese Wahrheit vor Augen halten."
Industriekultur in Leipzig
Auch Leipzig hat sich der Sichtbarmachung industriekultureller Aktivitäten in der Kulturstadt verschrieben. Insgesamt fließen 350.000 Euro in 2019/2020 in das "Jahr der Industriekultur". Bis heute sind sie Zeugen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, die für Leipzig prägend war - großflächige Industriekomplexe, erbaut aus solidem Backstein. Wo einst die Spinnmaschinen ratterten, Schlote rauchten und tausende Arbeiter ihr Tagwerk vollbrachten, ist in den letzten Jahren neues Leben eingezogen. Heute finden sich in früheren Fabriken wie der Baumwollspinnerei oder dem Tapetenwerk Künstlerateliers, Galerien und Manufakturen. Industriekultur kann man hier wörtlich nehmen. Anderswo wurde aufwendig saniert und es entstanden schicke Loftwohnungen oder Räume für junge Start-ups.
Kulturbürgermeistern Dr. Skadi Jennicke ist überzeugt: "Das Jahr der Industriekultur eröffnet die gesellschaftsübergreifende Auseinandersetzung mit unserer Industriegesellschaft von gestern und heute und stellt Zukunftsfragen nach dem Zusammenleben und Arbeiten von morgen. Leipzig punktet 2020 mit kreativwirtschaftlichen, wissenschaftlichen aber auch kulturellen Formaten: Symposien, Ausstellungen, eine "Parade der Werktätigen" oder Theater auf dem Karl-Heine-Kanal stellen den Wandel der Städte und der Region in den Mittelpunkt. Unternehmer und Erfinder, Kreative und Gründer, Akteure und Flaneure, kurzum alle Industriekultur-Begeisterte sind herzlich auch im Jahr der Industriekultur nach Leipzig eingeladen, um eine weitere Facette der Stadt zu entdecken."