Wie können internationale Absolventinnen und Absolventen an sächsischen Hochschulen motiviert werden, nach ihrem Studium längerfristig in Sachsen eine Arbeit aufzunehmen? Mit dieser Frage ist das am Herder Institut angesiedelte Projekt VISS für das IQ-Netzwerk Sachsen bei ExpertInnen aus Universitäten, Unternehmen, Verwaltungen und Politik und bei ausländischen Studierenden und AbsolventInnen auf die Suche nach Antworten gegangen.
Gefragt wurde nach den Faktoren, die Entscheidungen für den Verbleib in Sachsen nach dem Studium begünstigen oder erschweren, wie regionale Akteure internationale Studierende und ihre Karriereentscheidungen mit beeinflussen können, und danach, welche Kooperationsformen zwischen Politik, Verwaltung, Hochschulen und Unternehmen sich schon entwickelt haben, um den ausländischen AbsolventInnen die Aufnahme einer Beschäftigung zu ermöglichen.
Eine große Herausforderung sind die häufig nicht ausreichenden deutschen Sprachkenntnisse der internationalen Studierenden. Denn sie studieren immer öfter in englischsprachigen Studiengängen, die Hochschulen ihrerseits gerne einrichten, weil sie unter den ausländischen Studierenden sehr beliebt sind. Hier wären verbesserte, das Studium begleitende Sprachlernangebote nötig, wie auch später betriebsinterne Sprachkurse in den Unternehmen. Weiter empfehlen die Forscher und Forscherinnen, dass die bereits vorhandenen speziellen Angebote und Beratung z.B. in den Career Centers verstetigt und weiterentwickelt werden. Die regionalen Initiativen, internationalen Fachkräften spezielle Anlaufstellen, wie das Welcome Center in Dresden, einzurichten oder anderswo feste Ansprechpersonen zu benennen, sind hilfreich sowohl für die Absolventen und Absolventinnen, als auch für die Arbeitgeber bei der Unterstützung zur Erlangung von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnissen und bei anderen behördlichen Angelegenheiten. Dieser Service sollte auch in anderen Regionen in Sachsen zur Verfügung stehen.
Diese und weitere Empfehlungen des Projektes werden gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus anderen Bundesländern diskutiert.