Vom 26. Juni bis 3. Juli heißt es zum neunten Mal seit 1995 Schalom Jüdische Woche in Leipzig. Mehr als 30 Partner mit über 60 außergewöhnlichen Veranstaltungen sind beteiligt.
Das Ariowitsch-Haus Leipzig, Zentrum jüdischer Kultur, wird als Projektleiter der Jüdischen Woche im Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen stehen. Unter dem gemeinsamen Dach der Stadt Leipzig, der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und der Ephraim Carlebach Stiftung finden sich zahlreiche Vereine und Institutionen zusammen und präsentieren vielfältige Veranstaltungen.
Sie geben einen Einblick in jüdisches Leben, Kunst und Kultur aus Vergangenheit und Gegenwart, vermitteln Kenntnisse über das Judentum und die jüdische Geschichte Leipzigs. Täglich sind die Besucher zu Lesungen, Konzerten, Filmen, Theateraufführungen, Vorträgen, Rundgängen und Gesprächsrunden eingeladen. Verschiedene Ausstellungen laden zum Betrachten und Nachdenken ein.
Eröffnung
Nach einer Feierstunde im Ariowitsch-Haus am 26. Juni findet um 17 Uhr an der Gedenkstätte am Ort der ehemaligen Großen Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße / Ecke Zentralstraße die Eröffnung mit dem Leipziger Synagogalchor statt. Der Oberbürgermeister und die Vorsitzende des Verbandes ehemaliger Leipziger in Israel sprechen Begrüßungsworte. Zu dieser Veranstaltung sind alle Leipziger und ihre Gäste herzlich eingeladen.
Eine von insgesamt fünf Ausstellungen Gil Schlesinger. Malerei erlebt während der Eröffnungsveranstaltung ihre Vernissage im Ariowitsch-Haus, Hinrichsenstraße 14. Die Schau kann bis zum 29. September bei freiem Eintritt besucht werden.
Den Abschluss der Eröffnung bildet am Abend 19.30 Uhr ein Konzert des Leipziger Synagogalchores im Festsaal des Alten Rathauses.
Sonderausstellung zu Aron Adlerstein
Zu Ehren des langjährigen Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig zeigt das Ariowitsch-Haus von Juni bis Oktober eine Sonderausstellung Aron Adlerstein jüdische Identität in Leipzig nach 1945.
Musikalische Andachten
Feste Termine im Programm sind auch die täglichen musikalischen Andachten mit Schülern der Musikschule Johann Sebastian Bach um 17 Uhr an der Gedenkstätte in der Gottschedstraße. Aus Anlass ihres zehnjährigen Bestehens wird dort am 1. Juli der erste, durch Gemeinderabbiner Zsolt Balla begleitete Kumsitz in Leipzig stattfinden. Die jüdische Tradition, gleichbedeutend mit Komm und sitz!, soll mit spirituellen Gesängen an die während des Nationalsozialismus ausgegrenzten, verfolgten und ermordeten Mitglieder der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig erinnern.
Theaterstück Das Ende der Kindheit
Am 26. Juni um 16 Uhr und am 27. Juni um 18 Uhr zeigen die Kinder der Theatergruppe ß des Evangelischen Schulzentrums (ESZ) in der Schille, dem Theaterhaus des ESZ Leipzig, in Das Ende der Kindheit nach Texten von Janusz Korczak die bewegende Geschichte jüdischer Waisen im Warschauer Ghetto bis zu ihrer Deportation.
Buchvorstellung Jüdische Schulgeschichten
Ebenfalls um junge Menschen geht es in dem Buch Jüdische Schulgeschichten, herausgegeben vom Leipziger Schulmuseum. Das Buch, in dem 42 ehemalige Leipziger berichten, wie sie ihre Schulzeit erlebten, wird am 27. Juni um 11 Uhr im Festsaal des Neuen Rathauses, Martin-Luther-Ring 4-6, im Beisein von Oberbürgermeister Burkhard Jung vorgestellt.
Theater der Jungen Welt: Mein Kampf
Das Theater der Jungen Welt am Lindenauer Markt bringt am 28. und 29. Juni jeweils 19.30 Uhr George Taboris provokatives und preisgekröntes Stück Mein Kampf auf die Bühne.
Spielfilm "Korczak"
Der Spielfilm Korczak aus dem Jahre 1990 wird am 28. Juni um 17 Uhr und am 29. Juni um 20 Uhr im Polnischen Institut, Markt 10, gezeigt. Er schildert die dramatischen letzten Wochen im Leben des jüdisch-polnischen Arztes und Pädagogen Janusz Korczak und die Geschichte des von ihm geführten Waisenhauses im Warschauer Ghetto.
Open-Air-Konzerte
Zum Abschluss der Jüdischen Woche lädt am 3. Juli, 15 Uhr, das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Johann Sebastian Bach zu einem Open-Air-Konzert auf der Dachterrasse des Ariowitsch-Hauses ein. Zeitgleich präsentiert der Kammerchor Josquin des Préz Facetten jüdischen Musizierens an authentischen Orten (15 Uhr: Mendelssohn-Denkmal am Dittrichring, 16 Uhr: Apels Garten, 17 Uhr: Gedenkstätte Gottschedstraße).
Weitere Informationen
- Das Gesamtprogramm ist in den Bürgerämtern, im Stadtbüro und auf www.leipzig.de
- Oberbürgermeister Burkhard Jung erinnert in seiner aktuellen Kolumne an die jüdische Geschichte der Stadt Leipzig.
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