Zum Schuljahresbeginn 2017/18 startete für die Schüler der 5., 6. und 7. Klassen der Unterricht am neuen Schulstandort mit dem vorläufigen Schulnamen "Schule Telemannstraße". Schüler, Lehrer und Eltern der neuen Schule suchten nach einem identitätsstiftenden Namen, der für Toleranz, Engagement und Weltoffenheit steht. Die Schulkonferenz hat sich schließlich für Gerda Taro entschieden und im April 2018 hat die Ratsversammlung diesem Vorschlag zugestimmt.
Die Gerda-Taro-Schule war der erste Neubau eines Gymnasiums seit 20 Jahren in Leipzig. Das Gebäude wurde für bis zu 1.200 Schüler konzipiert. Zurzeit lernen hier 360 Schüler, unterrichtet von 26 Lehrern. In jedem neuen Schuljahr kommt ein weiterer Jahrgang hinzu, so dass eine Schule heranwächst, die 2023 ihren ersten Abiturjahrgang feierlich verabschieden kann.
Jeder Jahrgang verfügt über einen gemeinsamen Bereich mit Klassenräumen und Begegnungsraum sowie Bibliothek. Zum Komplex gehört auch eine Dreifeldsporthalle, die von mehreren Schulen aus dem Umfeld (Thomasgymnasium, Petri-Oberschule) und vom Vereinssport mit genutzt wird. Beide Gebäude und die Freianlagen sind barrierefrei.
Gerda Taro
Gerda Taro wurde als Gerta Pohorylle am 1. August 1910 in Stuttgart geboren. 1929 zog die Familie nach Leipzig. Gerta unterhielt Kontakte sowohl zum Sozialistischen Schülerbund als auch zur linken Studentenschaft. Sie beteiligte sich an diversen Flugblattaktionen und wurde 1933 von den Nazis für kurze Zeit verhaftet. Danach entschloss sie sich zur Emigration und ging nach Paris. Dort lernte sie den ungarischen Fotografen André Friedman kennen. Unter den Pseudonymen Robert Capa und Gerda Taro gingen sie 1936 in den spanischen Bürgerkrieg. Am 25. Juli 1937 fotografierte Taro bei El Escorial einen Angriff der deutschen "Legion Condor". Sie überlebte den Bombenhagel, wurde aber versehentlich von einem republikanischen Panzer überrollt und erlag am 26. Juli ihren schweren Verletzungen. In Leipzig erinnern bereits die Tarostraße im Zentrum-Südost und seit 2016 Gedenktafeln an der Straße des 18. Oktober (Nähe Tarostraße) mit Fotos und Texten an die Fotografin.