Durch die in den letzten beiden Jahren vermehrt aufgetretene trocken-warme Witterung vermehrt sich die Schmetterlingsart kontinuierlich. Seit ein paar Tagen kann das Schlüpfen der Raupen aus den im vergangenen Sommer abgelegten Eischwämmen beobachtet werden. Diese befinden sich vor allen an Baumstämmen und auf der Unterseite stärkerer Äste. Bereits im vergangenen Jahr kam es durch eine beginnende Massenvermehrung in einzelnen Waldbeständen im Südraum von Leipzig zum Kahlfraß, zum Beispiel entlang der Autobahn 38 nahe des Cospudener Sees sowie in einem Waldgebiet südlich von Markranstädt.
Auch 2020 ist mit einer ähnlichen Schadsituation wie im letzten Jahr zu rechnen, teilweise sogar mit einer leichten Erhöhung der Fraßintensität. Es werden voraussichtlich auch in den kommenden Monaten in der Region um Leipzig wieder kahl gefressene Eichenbestände entstehen. Dabei sind die Flächengrößen vergleichsweise klein. In der Regel toleriert die bisher vorwiegend betroffene Baumart Roteiche einen mehrmaligen Kahlfraß. Im Juni regenerieren sich auch kahl gefressene Bäume durch einen erneuten Laubaustrieb - den sogenannten Johannistrieb. Ein Absterben betroffener Waldbestände, auch wenn die kahlen Bäume im Frühsommer etwas beängstigend wirken, ist nicht zu befürchten. Das Ausbringen von Insektiziden ist deshalb in der Region Leipzig nicht geplant.
Abstand halten
Nur bei empfindlichen Menschen können die Raupenhaare bei Berührung Reizungen hervorrufen. Es heißt also Abstand halten von Laubwäldern, in denen die Raupen gerade fressen. Die Bevölkerung wird durch Hinweisschilder aufmerksam gemacht.