Zum Dritten Mal nach 1995 und 1999 wurde durch das Amt für Statistik und Wahlen die Bürgerumfrage zum Thema "Sicherheit in Leipzig" durchgeführt.
2.200 Leipziger im Alter zwischen 18 und 85 Jahren wurden ausgewählt und bekamen Ende 2007 einen siebenseitigen Fragebogen zu geschickt. Etwas mehr als die Hälfte der Angeschriebenen sandte seine Antworten zurück. Das Leipziger Ordnungsamt erhofft sich durch diese Umfrage wichtige Impulse für seine weitere Arbeit.
Fast die Hälfte der befragten Leipziger ist überzeugt, dass die Kriminalitätsrate in der Messestadt in den letzten fünf Jahren leicht oder sogar deutlich angestiegen ist. Und mehr als die Hälfte empfindet Beeinträchtigungen in der eigenen Sicherheit, wobei Sachbeschädigungen die Delikte sind, welche das Sicherheitsempfinden der befragten Bürger am häufigsten stören. Weitere Straftaten, von denen sich viele der Befragten verunsichert fühlten, waren neben Wohnungseinbrüchen und diebstählen auch Körperverletzungen und Raubüberfälle.
Da es sich hierbei um subjektive Einschätzungen und Empfindungen der Befragten handelt, sollen die Ergebnisse der Sicherheitsumfrage natürlich nicht unkommentiert bleiben", sagt Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal und erklärt: "Im Fünf-Jahres-Vergleich ist die Kriminalität in Leipzig anders als von den Befragten vermutet zurückgegangen. Ich will nicht verschweigen, dass wir 2007, nach mehreren Jahren des Rückgangs, einen Anstieg der Kriminalität zu verzeichnen hatten. Dieser fällt insgesamt jedoch nicht besonders drastisch aus. Leipzig ist also nach wie vor eine sichere Stadt, die den Vergleich mit anderen deutschen Großstädten nicht scheuen braucht."
Die Gründe für die deutliche Diskrepanz zwischen empfundener und tatsächlicher Bedrohung durch Kriminalität, seien nach Ansicht von Heiko Rosenthal in der medialen Präsenz von Verbrechen zu suchen. Nicht allein die Nachrichten über verschiedenste Vergehen in den lokalen Medien mehrten ein Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung. Auch überregionale Berichterstattungen zu Kriminalität im Allgemeinen trügen einen entscheidenden Teil dazu bei. Der Anteil schwerer Delikte werde aufgrund der dazu verfügbaren Informationen und Nachrichten besonders deutlich überschätzt.
Die Sicherheitsumfrage wird als ein Bild des gegenwärtigen Sicherheitsempfindens der Leipziger Bevölkerung verstanden. "Für die Stadtverwaltung ergibt sich daraus der Auftrag, das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu verbessern. Das kann nur geschehen, wenn wir uns intensiv mit den Umfrageergebnissen auseinandersetzen und auf dieser Grundlage unsere Sicherheitskonzepte überarbeiten.", erklärt Heiko Rosenthal. "Das heißt aber auch, dass wir verstärkt über die tatsächliche Kriminalität aufklären müssen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Stärkung des bürgerlichen Engagements, denn es ist erwiesen, dass in Gegenden mit einem intakten nachbarschaftlichen Umfeld die Kriminalitätsfurcht verringert ist. Da wollen wir ansetzen", so der Ordnungsbürgermeister weiter.
Ein Schritt in diese Richtung soll das Bürgercafé sein, das als Kommunikationsplattform zwischen Bürgern, Bürgervereinen und der Stadtverwaltung dienen soll.
Hier ist es möglich, dass gesellschaftliche Akteure, wie eben Bürgervereine, Institutionen, Stiftungen, aber auch Unternehmen, ihre Erwartungen an die Stadtverwaltung richten und die Verwaltung im Gegenzug diese Kommunikationsplattform nutzt, um die eigene Präventionsarbeit weiterzuentwickeln.
Das nächste Bürgercafé findet am 27. Oktober um 17 Uhr im Stadtbüro (Katharinenstraße 2) statt.
Der Bericht "Umfrage zur Sicherheit in Leipzig 2007" ist im Internet unter www.leipzig.de/statistik in der Rubrik "Veröffentlichungen" einzusehen.
Er ist zudem für 15 Euro (bei Versand zuzüglich Versandkosten) beim Amt für Statistik und Wahlen erhältlich.
Postbezug:
- Stadt Leipzig
- Amt für Statistik und Wahlen
- 04092 Leipzig
Direktbezug:
- Stadt Leipzig
- Amt für Statistik und Wahlen
- Burgplatz 1, Stadthaus, Zimmer 228
Ansprechpartner:
- Nico Pockel
- Geschäftsstelle des Kriminalpräventiven Rates
- Telefon: 0341 1238843
- E-Mail: nico.pockel@leipzig.de
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