Die Liebe Gilles zum Medium der Fotografie reicht weit zurück. Vor seinem Studium 1965 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig absolvierte er eine Ausbildung zum Fotografen.
Bekannte Objekte werden verfremdet
Die Camera obscura gilt als einer der ersten Apparate zum Projizieren von Bildern. Gille beschäftigte sich seit den frühen 1980er-Jahren intensiv mit der Lochkamera als Weiterentwicklung der Camera obscura. Statt eines Objektivs besitzt sie nur eine winzige Öffnung als Lochblende. Durch diese Blende wird ein Rollfilm dahinter belichtet. Durch die signifikante Weichzeichnung der Lochkamera werden bekannte Objekte verfremdet. Bewegungen werden nicht dargestellt, die Unschärfe ist charakteristisch.
Fotos aus New York, Rom, Jerusalem, London, Hamburg und Leipzig
Zuerst mehr ein Protest gegen den High-Tech-Wahn der Zeit, entwickelte Gille die Lochkamera-Technik mehr und mehr zu einer eigenen Kunstform. Beginnend mit den Fotografien seiner ersten New-York-Reise 1996 zeigt die Ausstellung rund 60 Werke aus den Städten Rom, Jerusalem, London und Hamburg sowie rund 60 erstmals gezeigte Fotos mit Leipziger Motiven.
Zeit und Ort
5. Juni bis 18. August 2019
Stadtgeschichtliches Museum
Haus Böttchergäßchen
Böttchergäßchen 3
04109 Leipzig