Leipzig ist mehrheitlich weiblich. Auf 100 Männer kommen 108 Frauen, in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen gibt es allerdings ein Frauendefizit. Und Leipzig ist für Frauen offenbar besonders attraktiv, denn es ziehen mehr junge 17- bis 19-jährige Frauen als gleichaltrige Männer nach Leipzig. Diese und andere Angaben sind im Bericht Frauen und Männer in Leipzig 2011 nachzulesen, den jetzt das Referat für Gleichstellung von Frau und Mann und das Amt für Statistik und Wahlen vorgelegt haben.
Er bietet u. a. aktuelle statistische Angaben zu Demografie, Bildung und Arbeitsmarkt und zur Lebenssituation von Leipzigerinnen und Leipzigern verschiedener Altersstufen. In seinem zweiten Teil enthält er und das ist neu Beiträge zur Situation von Frauen und Männern in ausgewählten Leipziger Hochschulen, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Kammern und Unternehmen. In den Beiträgen dieser Institutionen und Firmen geht es u. a. um Handlungsbedarf in Sachen Gleichstellung und um die Umsetzung aktueller Projekte.
Frauen leben gesünder, passen sich aber inzwischen immer mehr risikobehafteten männlichen Verhaltensweisen an
Die statistischen Daten im ersten Teil des Berichtes zeigen auf, wie sich das Leben von Frauen und Männern gestaltet. Sie geben Anhaltspunkte für die komplexen Lebensentwürfe von Frauen und Männern und können auch als Indikatoren für Benachteiligung oder auch für den Erfolg von Gleichberechtigung dienen. Frauen leben traditionell gesünder, passen sich aber inzwischen immer mehr risikobehafteten männlichen Verhaltensweisen an.
Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern ist wieder größer geworden
Männer sind in höherem Maße von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen, allerdings profitieren sie auch stärker vom Aufschwung des Leipziger Arbeitsmarktes. Die Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern ist wieder größer geworden: Erwerbstätige Männer haben 17 Prozent mehr Einkommen als erwerbstätige Frauen. Frauen arbeiten häufiger in geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnissen oder in Teilzeit. Männer mit hoher Qualifikation und gutem Einkommen wünschen sich besonders häufig Kinder. Hochqualifizierte Frauen geraten eher in ein Spannungsfeld zwischen Kindern und Karriere.
Männer dominieren im produzierenden Gewerbe und in der Baubranche, Frauen hingegen in der öffentlichen Verwaltung, im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen. Unter den Auszubildenden im öffentlichen und privaten Dienstleistungsbereich kann von Frauendominanz allerdings nicht mehr gesprochen werden.
Aufgrund der seit einigen Jahren wieder steigenden Kinderzahlen ergibt sich für Leipzig wie für Sachsen insgesamt die Notwendigkeit, mehr Personal für den Bereich Bildung und Erziehung zu gewinnen vor allem Männer, die hier bislang unterrepräsentiert sind.
Bericht gibt Einblick zur Situation von Frauen und Männern in verschienden Leipziger Einrichtungen
Die Beiträge zur Situation von Frauen und Männern in Leipziger Einrichtungen gewähren Einblicke, die in dieser Form noch nicht in einer Publikation zusammengefasst worden sind. Beteiligt haben sich daran die Universität Leipzig, die Handelshochschule Leipzig , die Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig, die Hochschule für Grafik und Buchkunst, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig, das Institut für Länderkunde sowie die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer, die BI Business Intelligence GmbH, die GET AG, das Gromke Hörzentrum, die Stadtwerke Leipzig, die Agentur für Arbeit und die Stadtverwaltung selbst.
Insgesamt ergibt sich ein recht differenziertes Bild. So sind fast durchweg Fortschritte auf dem Wege der Gleichstellung zu konstatieren, allerdings gibt es vielerorts nach wie vor Nachholebedarf bei der Vertretung von Frauen in Leitungsgremien und Handlungsbedarf bei Angeboten zur Kinderbetreuung, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Zur Optimierung von Aufstiegschancen von Frauen will die Universität ein Mentoring-Programm für Frauen ab der Post-Doc-Phase starten, im Bereich Medizin soll ein Mentoring-Programm für Habilitierende auf dem Weg zur Professorin etabliert werden. Die Handelshochschule begann eine neue Veranstaltungsreihe speziell für Frauen als Unternehmensgründerinnen. Die HTWK versucht mit verschiedenen Aktivitäten, mehr junge Frauen für ein Studium in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu gewinnen.
In der Leipziger Wirtschaft spielen Frauen seit jeher eine wichtige Rolle. Zunehmend wird das Handwerk weiblicher. Mehr Frauen lernen einen Handwerksberuf, machen ihre Meisterprüfung und gründen eine eigenen Firma.
So erhalten Sie den Bericht:++
Der Bericht kann im Internet unter www.leipzig.de/statistik unter Veröffentlichungen kostenfrei heruntergeladen oder für 15 Euro (bei Versand zuzüglich Versandkosten) als Broschüre beim Amt für Statistik und Wahlen erworben werden.
Postbezug:
Amt für Statistik und Wahlen, 04092 Leipzig
Direktbezug:
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Burgplatz 1, Stadthaus, Zimmer 228
Hinweis: Mit dem Relaunch von leipzig.de 2013 sind Bilder und Verlinkungen dieses Artikels nicht mehr verfügbar.
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