Oberbürgermeister Burkhard Jung übergab am 19. August 2009 gemeinsam mit Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal den ersten fertig gestellten Spielraum in der Leipziger Innenstadt an die Kinder. Nachdem die bis dahin verpackten Spielgeräte enthüllt wurden, stehen nun Toben, Spielen und Entdecken auf der Tagesordnung im Labyrinth in der Reichsstraße.
Spielen, träumen und toben mitten in der Stadt
Das Labyrinth ist das erste Projekt des Spielraumkonzepts Innenstadt, das bislang realisiert wurde und ist als märchenhafter Ort konzipiert. In seinen Dimensionen orientiert es sich an den Hochbeeten, die bereits vorher in der Reichsstraße vorhanden waren und deren Einfassungen seine äußere Begrenzung bilden. Die 2001 aus dem Böttchergässchen hierher verpflanzten Lindenbäume sind als willkommene Schattenspender erhalten geblieben. Das Labyrinth erstreckt sich über die gesamte Grünfläche der Hochbeete. Die äußeren Flächen werden teilweise als modelliertes Gelände gestaltet. Die 1,20 Meter bis 1,30 Meter breiten Wege des Labyrinths zwischen den rund 1,50 Meter hohen Hainbuchenhecken sind rollstuhlgerecht und machen es auch Behinderten möglich, sich ins Labyrinth zu begeben. Für die Labyrinthwege werden gebrauchte Materialien, z. B. Granitplatten aus der Innenstadt, Schlackensteine und Mosaikpflaster verwendet.
Kletterturm und Trampolin
Das Labyrinth ist mit je einem Tor und je einem Pavillon in seinem südlichen und nördlichen Teil ausgestattet. Darüber hinaus sind im nördlichen Teil eine Kletterwand und ein Kletterturm sowie im südlichen Teil ein Trampolin vorhanden. An der Bushaltestelle im südlichen Teil wird ein individuell gestalteter, zum Labyrinth passender Fahrgastunterstand integriert. Alle Ausstattungselemente bestehen aus verzinktem und lackiertem Stahl und sind vandalismussicher.
Kinder hatten Mitspracherecht
Im Vorfeld der Entstehung des Labyrinths Reichsstraße wurde eine Zusammenarbeit von Kindern mit drei Planungs- und Künstlerteams (Beyer/Beyer, Berlin; SpielRaumPlanung, Leipzig, und Jan Viecenz, Halle) organisiert, wodurch drei realisierbare Entwürfe für den Spielraum in der Reichsstraße entwickelt wurden. Diese Entwürfe wurden im September und Oktober 2007 im Kindermuseum des Stadtgeschichtlichen Museums vier Wochen öffentlich zur Abstimmung gestellt. Die Besucher Erwachsene, Kinder und Jugendliche votierten mit deutlicher Mehrheit für den Entwurf des Hallensers Jan Viecenz, den der Künstler dann nach Vorstellung in den beiden öffentlichen Foren zum Spielraumkonzept in enger Abstimmung mit dem Amt für Stadtgrün und Gewässer sowie den Kindern zur Umsetzungsreife weiter führte. Jan Viecenz gestaltete und realisierte die Elemente selbst. Bei der Gestaltung wurden die Ideen der Kinder für den Spielraum Reichsstraße (Klettern, Ausblick, Überblick, Versteck) aufgegriffen. Sein Aufbau gibt dem Spielraum ein unverwechselbares, märchenhaftes Gepräge wie aus 1001 Nacht und ist bewusst farbenfroh gehalten, um sich von der sehr ruhigen, grünen Grundfläche abzuheben.
Dank an die Sponsoren
Die Planungs- und Baukosten betrugen rund 300.000 Euro. Die Realisierung des Labyrinths Reichsstraße war nur durch die dankenswerte und großzügige Beteiligung von Sponsoren möglich. Hierfür konnten folgende Firmen und Einrichtungen gewonnen werden:
- Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) übernimmt den Aussichtsturm und leistet einen Baukostenzuschuss.
- Die Sachsen Bank sponsert den Kronenpavillon im südlichen Labyrinth.
- Die Fielmann AG stiftet die Hainbuchenhecken.
- Der Wirtschaftsverein Gemeinsam für Leipzig e. V. übernimmt mit seinen Mitgliedsfirmen zwei Eingangstore. Mitgliedsfirmen sind die Wohnungsgenosenschaft Unitas eG, GP Schuppertbau GmbH, S&P Sahlmann und Partner GbR, Sto AG und Messeprojekt GmbH Leipzig.
- Die Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (LVB) erhält und finanziert den Fahrgastunterstand.
- Der Stadtjugendring Leipzig e. V. sammelte Geld für das Trampolin.
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