Mit Leipziger Festspielen verabschiedet sich Sebastian Hartmann 2013 vom Centraltheater. In einem arenaähnlichen Bühnenoval soll die Trennung von Bühne und Zuschauerraum aufgehoben werden, um sich in vielen Facetten der Frage zu widmen, was Stadttheater heute für die Zuschauer, für die Gesellschaft sein kann.
Dazu werden ab März 2013 noch einmal alle Register der Kunst gezogen: Zusätzlich zu zehn Neuinszenierungen sind Performances, Matineen für Kinder, Konzerte, Talk-Runden, Filmvorführungen zu erleben.
Stadttheater heute
Hartmann setzt dabei auf das Prinzip der Agora, des klassischen griechischen Platzes der Antike, auf dem sich das gesellschaftliche Leben der Stadt abspielte. Was kann, was soll Stadttheater heute sein, soll hier exemplarisch mit dem bunten und widersprüchlichen Spielplan diskutiert werden.
Doch los geht die Saison wie immer schon im September: 1,5 Millionen Euro stehen in der kommenden Spielzeit als künstlerischer Etat zur Verfügung. Dazu kommen die Personalkosten, denn Theater lebt natürlich vor allem durch seine Akteure. Gut 14 Millionen Euro erhält das Centraltheater als Zuschuss.
Krieg und Frieden
Der erste große Aufschlag zu Spielzeitbeginn heißt Krieg und Frieden. Das große epische Gemälde Tolstois, in einer Inszenierung von Sebastian Hartmann und in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen, hat am 20. September Premiere in Leipzig.
"mein faust"
Schon am 15. November ist das nächste Hartmann-Werk zu sehen mein faust. Wenn man in Leipzig Intendanz macht, muss man unbedingt einen Faust machen, so der Schauspielchef. Und Hartmann wäre nicht Hartmann, würde er nicht das klassische Werk mit seinen eigenen Ansichten und Bildern ausstatten. Goethes Faust hat er mutig um einen dritten Teil ergänzt.
Weihnachtsmärchen
Und noch ein klassisches Werk kommt auf die Bühne, doch ab 29. November als Weihnachtsmärchen für Kinder wohl näher am Original: Der gestiefelte Kater nach den Gebrüdern Grimm, in einer Inszenierung von Martina Eitner-Acheampong.
Inszenierungen der vergangenen Jahre
Im Januar 2013, vor dem Umbau für die Leipziger Festspiele, sind noch einmal viele Inszenierungen der vergangenen Jahre zu sehen. Ein letztes Mal Der Trinker und die Gespenster. Wer Hamlet Vers. 6 oder Grimms Märchen noch nicht gesehen hat, muss es jetzt tun. Die letzte Chance auch, Karten für den Centraltourist zu ergattern, um eine Zeitreise durch Leipzig zu unternehmen. Ebenso die große Frage Wer hat Angst vor Virginia Woolf? lässt sich nur noch dann klären.
Skala öffnet wieder
Und noch etwas kommt wieder die Skala. Von Oktober bis März öffnet sie ihre Türen auch ein Signal, dass das Theater eine Zweitspielstätte für Experimente, für die kleinere Form braucht. Die Titel der angesetzten Stücke 21 Tage, Der große Marsch oder Zerschossene Träume (AT) können wohl exemplarisch verstanden werden. Und auch in Der Traum ist aus aber ich werde alles geben damit er Wirklichkeit wird, einem Rio-Reiser-Abend als Reminiszenz an den Pionier der Politrock-Kultur, schwingt Abschied, Wehmut, aber auch Eigensinn mit. Hartmanns Resümee: Wir als Theaterkünstler sind Reisende.
Weitere Informationen:
centraltheater-leipzig.de
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