Die Finanzierung gliedert sich in Jahresscheiben von 5 Millionen Euro (2017), 30 Millionen Euro (2018) sowie 10 Millionen Euro (2019). Die LESG Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten GmbH wird das Vorhaben als Projektsteuerer und Gesamtkoordinator begleiten.
Zusätzliche Kitas für Leipzig
Die Schaffung von Kita-Plätzen gehört zu den Pflichtaufgaben Leipzigs, denn der Bund hat den Anspruch der Eltern auf einen Kita-Platz ab dem ersten Lebensjahr gesetzlich festgeschrieben. Deshalb ist Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung froh, dem Stadtrat in Kürze den Baubeschluss vorlegen zu können und damit die Voraussetzungen für die Realisierung weiterer 13 Kitas im Zeitraum bis 2019 zu schaffen.
"13 neue 'Leipzig-Kitas' sind ein wegweisender, gleichwohl finanzieller wie planerischer Kraftakt. Aber es ist gut angelegtes Geld für die Zukunft unserer Kinder, bringt in den kommenden zwei Jahren auf einen Schlag fast 1.800 neue Plätze - zusätzlich zu den für diesen Zeitraum bereits geplanten rund 1.500. Leipzig stellt sich seiner Verantwortung, seinem Wachstum und den damit verbundenen Herausforderungen. Die Schaffung von Betreuungskapazitäten in Kindertagesstätten bleibt eine Hauptaufgabe der Stadt angesichts prognostizierter 720.000 Einwohner im Jahr 2030. Insofern sind die 'Leipzig-Kitas' ein wichtiger aktueller Meilenstein, müssen zugleich aber auch Startschuss sein für notwendige weitere Kinderbetreuungsangebote im kommenden Jahrzehnt."
Die 13 Neubauten der "Leipzig-Kitas" werden zusätzlich zum Kommunalen Kita-Bauprogramm umgesetzt, welches in den kommenden Jahren bereits rund 1.500 neue Plätze in vielen Neu-, Ersatzneu- sowie Erweiterungsbauten umfasst. Der "Baubeschluss zur Eigenrealisierung von Kindertagesstätten" ("Leipzig-Kitas") wird dem Stadtrat im Oktober zur Entscheidung vorgelegt.
Zuzug und Elternwunsch erhöhen Platzbedarf
Die Versorgungsengpässe sind aber nicht nur Ergebnis des Geburtenüberschusses, den Leipzig seit einigen Jahren verzeichnen kann. Immer mehr junge Leute ziehen nach Leipzig und es entscheiden sich immer mehr Eltern, ihren Kindern schon ab dem ersten Lebensjahr eine Betreuung und damit eine gute frühkindliche Förderung zu ermöglichen. "Deshalb erhöht Leipzig das Tempo", so Thomas Fabian, Bürgermeister für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule. "Bauen, bauen, bauen, heißt die Devise, wir müssen so schnell wie möglich noch mehr Kita-Plätze schaffen."
Finanzieller Kraftakt für die Stadt
Für die Schaffung der zusätzlichen Plätze nimmt Leipzig ein wirtschaftliches Risiko auf sich, denn sonst könnte Leipzig diese Pflichtaufgabe nicht schultern. "Leipzig braucht dringend Kitas. Aus diesem Grund haben wir uns zu diesem Programm entschlossen, um des immensen Bedarfs Herr zu werden. Das sind wir den Eltern in dieser Stadt schuldig. Zugleich gehen wir mit der Eigenfinanzierung der Kitas aber auch an das sprichwörtliche Eingemachte. Die Bereitstellung der voraussichtlich notwendigen 45 Millionen Euro aus Eigenmitteln ist ein finanzieller Kraftakt", so Finanzbürgermeister Torsten Bonew. "Die Stadt geht damit an die äußerste Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit. Aber die Situation erfordert es von den Verantwortlichen, dieses Risiko einzugehen. Damit wird deutlich, dass ein vergleichbares eigenfinanziertes Programm im Schulbereich für die Stadt nicht zu bewältigen sein wird. Der Finanzmittelbedarf bei den Schulen ist ungleich größer. Daher müssen wir dort weiterhin auf die Förderprogramme des Landes bauen und uns zudem neuer Instrumente wie beispielsweise Investorenmodellen bedienen. Derzeit befinden sich entsprechende Ausschreibungen in der Vorbereitung."
Städtische Grundstücke für die "Leipzig-Kitas"
- Richterstraße, Gohlis (120 Plätz)
- Virchowstraße, Gohlis (140 Plätze)
- Herloßsohnstraße, Gohlis (120 Plätze)
- Kleiststraße, Gohlis (120 Plätze)
- Ludolf-Colditz-Straße, Stötteritz (zwei Gebäude mit insgesamt 225 Plätzen)
- Holzhäuser Straße, Stötteritz (165 Plätze)
- Paul-Küstner-Straße, Lindenau (105 Plätze)
- Delitzscher Straße, Eutritzsch (120 Plätze)
- Bockstraße, Probstheida (zwei Einrichtungen mit je 120 Plätzen)
- Gärtnerstraße, Kleinzschocher (165 Plätze)
- Eigenheimstraße, Dösen (120 Plätze)
- Seehausener Allee, Seehausen (120 Plätze, davon zusätzlich 45 Hortplätze)