Ein durchschnittlicher Parkplatz benötigt etwa 12,5 Quadratmeter Fläche - angesichts der sich verdichtenden Stadt und zunehmender Flächenkonkurrenzen muss auch der für das Parken zur Verfügung gestellte öffentliche Raum in seinem Preis den Wert für die Stadtgesellschaft widerspiegeln. Er sollte zudem in einem fairen Verhältnis zum Preis einer Fahrkarte des Öffentlichen Personennahverkehrs stehen. Beidem soll in Leipzig mehr entsprochen werden.
So ist geplant, die bisher drei Parkzonen auf zwei zu reduzieren und die Parkgebühren für Autos und Busse zu erhöhen. Die bisherigen Zonen 1 (Innenstadt) und 2 (etwa: Tangentenviereck) werden zusammengefasst zur Zone 1, hier kostet eine halbe Stunde Parken mit dem PKW künftig 1,50 Euro (statt bisher 1 Euro beziehungsweise 70 Cent), für Busse 4,50 Euro. Die Zone 3 wird zur Zone 2, hier kostet das Parken künftig 50 statt 30 Cent pro halbe Stunde, Busse stehen hier 30 Minuten lang für 1,50 Euro.
Die Parkgebühren sollen laut Luftreinhalteplan in einem ausgeglichenen Verhältnis zu den Einzelfahrkarten des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stehen. Dem kommt die Stadt weiter entgegen, so dass es ab vier Stunden Parkdauer für zwei Personen in der Innenstadt günstiger wird, vom privaten PKW auf Bus und Bahn umzusteigen. Die Nutzung von Parkhäusern und dem ÖPNV soll auch deshalb finanziell attraktiver werden, damit sich nicht zuletzt der Parkdruck, gerade bei größeren Veranstaltungen, reduziert.
Pauschalgebühr für Carsharing-Fahrzeuge
Zudem wird mit der neuen Verordnung künftig eine pauschale Jahresgebühr von 60 Euro für Carsharing-Fahrzeuge eingeführt, um hierfür Anreize zu schaffen. Diese Gebühr kann sich verringern, etwa wenn die Anbieter auch in städtischen Randbereichen vertreten sind. Elektrisch betriebene Carsharing-Fahrzeuge sind von dieser Gebühr ganz befreit.
Dynamisch steigende Parkgebühren im Waldstraßenviertel wurden vom Verkehrs- und Tiefbauamt zwar geprüft, sind jedoch als unangemessen und unverhältnismäßig.
Im Jahr 2016 und 2017 lagen die Parkgebühreneinnahmen bei rund 2,7 Millionen Euro. Sollte sich das Parkverhalten aufgrund der erhöhten Gebühren nicht wesentlich ändern, rechnet die Stadt mit Mehreinnahmen in Höhe von etwa 1 Million Euro.
Um die 216 Parkscheinautomaten der Stadt umzustellen, müssen rund 108.000 Euro investiert werden. Die Zeit für die Programmierung beträgt etwa acht Wochen. Der Stadtrat entscheidet abschließend über die Verordnung und die neuen Preise.