Die Stadtverwaltung informiert den Stadtrat darin über das Nutzungskonzept der Kannewischer AG sowie über die Ausschreibung zur Veräußerung des Stadtbades. Letztere ist nötig, weil aufgrund der Prioritätensetzung im Kommunalhaushalt – u.a. mit Blick auf den Sanierungs- und Neubaubedarf von Schulen oder Kindertagesstätten – derzeit keine finanziellen Mittel für die Sanierung der Immobilie aufgebracht werden können. Das Nutzungskonzept der Kannewischer AG setzt für eine Betreibung des Objekts als Bad einen städtischen Investitionskostenzuschuss in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro voraus.
Die Stadt Leipzig und die Förderstiftung sind sich einig, das Stadtbad mit einer badähnlichen Nutzung bewahren zu wollen. Mit dieser Zielsetzung ist die Stadt Leipzig auf der Suche nach einem privaten Investor und wird die Stiftung an eventuellen Verkaufsgesprächen beteiligen.
Um einer weiteren Verschlechterung des aktuellen Bauzustands der denkmalgeschützten Immobilie vorzubeugen, soll die derzeitige Zwischennutzung fortgeführt werden. Stadt und Förderstiftung stimmen darin überein, dass jede weitere Veranstaltung zum Erhaltung der Immobilie beiträgt. Von der Stadt Leipzig wird das Engagement der Förderstiftung Leipziger Stadtbad auch künftig uneingeschränkt begrüßt und dankbar angenommen.
Die Stadt dankt allen Stiftern, Spendern und Unterstützern aus der Bürger- und Unternehmerschaft für die bisher geleistete Arbeit sowie den Einsatz zum Erhalt der denkmalgeschützten Immobilie. Besonders die Förderstiftung Stadtbad leistete einen wertvollen Beitrag gegen den Verfall und das Vergessen des Stadtbades.
Hintergrund
Das Leipziger Stadtbad wurde im Jahr 2004 aufgrund baulicher Mängel durch Stadtratsbeschluss geschlossen. Eine Vermarktung im Jahr 2007 fand keinen Investor. Mit Mitteln des Bundes aus dem Konjunkturpaket II erfolgte von 2010 bis 2012 die energetische Dachsanierung einschließlich der Gewölbedecken nach denkmalpflegerischen Vorgaben.
Die Baumaßnahme hatte ein Investitionsvolumen von 2,25 Millionen Euro, wovon rund 1,4 Millionen Euro Fördermittel und 850.000 Euro Eigenmittel der Stadt Leipzig in das Objekt flossen. Die Investition war für den Erhalt und die Nutzung der Immobilie durch die Förderstiftung Stadtbad zwingend notwendig.
Seit dem 1. März 2013 besteht zwischen der Stadt Leipzig und der Förderstiftung ein unbefristetes Mietverhältnis.