In Leipzig hat Fernwärme eine sichere Zukunft. Mit ihren aktuellen Anstrengungen sorgen die Stadtwerke Leipzig derzeit dafür, dass dies auch für die nächsten Jahre so bleibt. So hat das Unternehmen in den letzten Monaten drei wichtige Hürden in Angriff genommen, um die hohe Versorgungssicherheit auch unter veränderten energiepolitischen Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten:
1. Wurde der für die Versorgung Leipzigs so wichtige Fernwärmeliefervertrag aus Lippendorf mit Vattenfall Europe neu vereinbart
Dieser Vertrag ermöglicht es uns, unsere Leipziger Kunden auch künftig mit nahezu 100 Prozent umweltfreundlicher Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit einem ausgezeichneten Primärenergiefaktor von 0,31 zu beliefern, erklärt Raimund Otto, Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig. Letzterer ist besonders interessant für Hauseigentümer: Wer seine Immobilie mit Fernwärme beheizt, erfüllt damit bereits die Auflagen des Erneuerbare Energien-Wärmegesetzes und muss keine weiteren Erneuerbaren Energien anschließen oder zusätzliche Kosten für Dämmung, Schornstein oder Ähnliches einkalkulieren. Die zusätzliche Wärmeauskopplung kann den Ausnutzungsgrad des Energieträgers Rohbraunkohle noch erhöhen. Für die Umwelt ein großes Plus gegenüber der getrennten Erzeugung. Rund die Hälfte der Leipziger Fernwärme kommt aus Lippendorf.
Das Kraftwerk Lippendorf erfüllt alle Anforderungen einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage. Selbst bei extremen tiefen Außentemperaturen kann aus dem Kraftwerk Lippendorf eine thermische Leistung bis zu 330 MW in das Netz der Stadt eingespeist werden, wodurch Vattenfall einen großen Beitrag für eine stabile Wärmeversorgung in der Stadt Leipzig leistet, sagt Klaus Aha, Vorstandsmitglied der Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG. Als heimischer und wettbewerbsfähiger Energieträger sichert die Braunkohle im Osten der Republik die Arbeitsfähigkeit der Industrie und viele Tausend Jobs, so Aha weiter.
Bereits 1996 vereinbarten die Stadtwerke Leipzig die Fernwärmelieferung aus Lippendorf damals für 20 Jahre mit der VEAG, später Vattenfall Europe Generation AG. Der Rückblick auf die letzten 15 Jahre zeigt, dass dies die richtige Entscheidung war: Der Bezug aus Lippendorf lief immer zuverlässig. Und diese wirtschaftlich gute und verlässliche Kooperation ist nun die Basis der Zusammenarbeit für weitere zehn Jahre, betont Raimund Otto. Der Vertrag umfasst eine Grundlastlieferung von 200 MW thermischer Energie ebenso viel, wie die Gas- und Dampfturbinenanlage der Stadtwerke Leipzig selbst leisten kann. Darüber hinaus können im Bedarfsfall bis zu 130 MW thermische Energie zusätzlich geliefert werden.
Die verhandelten finanziellen Konditionen sind ähnlich geblieben; aufgestockt wurde jedoch in punkto Sicherheit mit dem so genannten ?Doppelblock-Betrieb?: Bei technischen Anlagen können Störungen nie ganz ausgeschlossen werden. Darum erlaubt es uns der neue Vertrag, in Lippendorf bei Außentemperaturen von weniger als -4 ?C die Wärmelieferung aus zwei Blöcken statt aus nur einem zu bestellen, bringt Raimund Otto die Absicherung vereinfacht auf den Punkt.
2. Werden die Stadtwerke Leipzig im Nordosten der Stadt eine weitere Wärmeerzeugungsanlage errichten
Die Stadtwerke Leipzig wollen bis zum Herbst 2014 eine neue Wärmeerzeugungsanlage im Heizwerk Nordost fertigstellen. Es soll damit 35 MW zusätzliche Heizkapazität bereitgestellt und im Notfall rund 7 000 Wohnungen mit wohliger Wärme versorgt werden. Neben ihrer Gas- und Dampfturbinenanlage im Herzen Leipzigs betreiben die Stadtwerke Leipzigs bereits heute drei Heizwerke. Damit sichern sie die zuverlässige Versorgung vor allem dann, wenn es draußen besonders kalt ist. Darüber hinaus sind die Heizwerke vor allem Bestandteil des Besicherungskonzeptes der Stadtwerke. Unser Ziel ist es, die Leipziger im wahrsten Wortsinn unter allen Umständen sicher versorgen zu können egal wie kalt es ist und egal, welches technische Problem gerade bei den tiefsten Minusgraden an einer der Anlagen gelöst werden muss, hebt der Stadtwerke-Geschäftsführer die Gründe für den Neubau hervor. Das erfordert entsprechende Kapazitäten, die nun mit diesem zusätzlichen Heizwerk im Leipziger Nordosten für rund 2,5 Mio. Euro Investitionssumme komplettiert werden.
3. Bauen die Stadtwerke Leipzig ihren ersten thermischen Speicher mit 225 MWh in der Arno-Nitzsche-Straße
Die Stadtwerke Leipzig wollen bis zum Herbst 2014 ein weiteres Bauprojekt stemmen: die Errichtung ihres ersten thermischen Speichers. Ein solcher Speicher ist quasi das Netz zum doppelten Boden für die Wärmeversorgung der Stadt Leipzig. Der Speicher fasst 3 000 m? und ist an das Heizwasserverbundnetz angeschlossen. Wenn eine Heizanlage durch einen technischen Defekt ausfiele, verzögert der Speicher das Auskühlen des Fernwärmesystems um sechs bis sieben Stunden. Wertvolle Zeit, die die Monteure des Unternehmens für Reparaturarbeiten gewinnen, ohne dass auch nur ein Leipziger in einer kühlen Wohnung sitzen muss. Aber dieser Speicher sichert nicht nur den Ernstfall ab, erklärt Raimund Otto. Er liefert dem Unternehmen darüber hinaus zusätzliche Flexibilität innerhalb der Erzeugung. Kurz gesagt: Er ergänzt im Winter unser Besicherungskonzept und in der Übergangszeit hilft er uns, noch wirtschaftlicher zu agieren, so Otto. Heißt: Vor allem dann Wärme und damit Strom zu erzeugen, wenn wir letzteren an der Börse auch gut verkaufen können, erklärt der Geschäftsführer. Ansonsten nämlich speisen die Stadtwerke das Fernwärmenetz aus dem Speicher und verzichten in der Zeit auf die eigene Erzeugung. In dieses Plus an Sicherheit und Wirtschaftlichkeit investiert das Unternehmen im nächsten Jahr rund 3,5 Mio. Euro.
Quelle: Stadtwerke Leipzig)+++
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