Der gesuchte städtebauliche Entwurf soll neben dem architektonisch-räumlichen Konzept auch freiraum- und umweltbezogene Aspekte beinhalten. Ziel des Wettbewerbs ist es, übergeordnete Themen für das Gesamtgebiet grundstücksunabhängig zu klären – etwa die konkrete Verortung von Nutzungen, die verkehrliche Erschließung des Areals, Fragen der Ver- und Entsorgung sowie öffentliche Grün- und Freiräume. Auch klimatische und energetische Aspekte sollen die Entwürfe berücksichtigen. Der Wettbewerb bildet damit das städtebauliche Grundgerüst für den avisierten Bebauungsplan Nr. 451 "Semmelweisstraße / An den Tierkliniken", der entsprechende Aufstellungsbeschluss wurde bereits gefasst.
Standort "Alte Messe West"
Der Standort „Alte Messe West“ wird derzeit vor allem durch den denkmalgeschützten, sogenannten Kohlrabizirkus sowie den ebenfalls denkmalgeschützten früheren Lokschuppen geprägt. Insbesondere die ehemalige Großmarkthalle hat eine stadtbildprägende Funktion, die es in den Plänen zu berücksichtigen gilt. Die darin vorhandenen Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen sollen erhalten und weiterentwickelt werden. In dem Bereich herrscht bereits eine hohe Nachfrage nach Erweiterungsflächen insbesondere von Biotechnologie- und wissenschaftlichen Institutionen. Zudem ist das Areal mit dem S-Bahn-Haltepunkt „MDR“ sowie durch die Zwickauer Straße in unmittelbarer Innenstadtnähe optimal angebunden.
Die im Bereich des Stadtraums Bayerischer Bahnhof verlaufende „Aktivachse-Süd“ für den Fuß- und Radverkehr, soll südlich der Semmelweisstraße durch das Gebiet fortgeführt und mit einer geplanten Brückenverbindung über die S-Bahn-Gleise der Deutschen Bahn auf Höhe der Steinstraße weiter nach Süden geführt werden. Vorgelagert zum Wettbewerb wird derzeit zudem eine Verkehrsuntersuchung erarbeitet.
Wettbewerbt für 3. Quartal 2022 geplant
Geplant ist, den Wettbewerb im dritten Quartal dieses Jahres auszuloben, sodass schon Ende 2022 die Ergebnisse des Verfahrens präsentiert werden können. Um eine möglichst große Bandbreite an Konzepten und städtebaulichen Lösungen für den Standort zu generieren, soll das Verfahren mit insgesamt zehn Planungsbüros durchgeführt werden.