Statistische Angaben über mehrere Jahrhunderte der Leipziger Historie sind jetzt für alle Interessierten leichter zugänglich. Mit den Daten und Fakten zur Leipziger Stadtgeschichte ist erstmals ein detailliertes Nachschlagewerk erschienen, das auf rund 500 Seiten der historischen Forschung quellenkritisch aufbereitete statistische Daten zur Verfügung stellt und Entwicklungslinien über größere Zeiträume hinweg sichtbar macht. Die von der Leipziger Historikerin Dr. Frauke Gränitz erarbeitete Edition setzt als Band fünf die Reihe Quellen und Forschungen zur Leipziger Stadtgeschichte fort, die von der Stadt in Vorbereitung auf den tausendsten Jahrestag der Ersterwähnung Leipzigs initiiert wurde, der 2015 gefeiert wird. Wie alle Bände der Reihe erscheint er im Leipziger Universitätsverlag. Als topographische Orientierungshilfe ist dem Buch eine CD-ROM mit dem Plan der Stadt Leipzig 1913 beigegeben.
Der neue Band gliedert sich in elf Kapitel mit insgesamt 309 thematischen Tabellen. Gewidmet sind sie u. a. der Entwicklung des Stadtgebietes, der Bevölkerung, der Wirtschaft, der Erwerbstätigkeit und des Arbeitsmarktes. Weitere Themen sind Verkehr, Bildung und Kultur, Religion, Gesundheit, Soziales, Sport, Bauen und Wohnen, Internationale Zusammenarbeit, Verfassung, Verwaltung und Wahlen. Neben den in den Tabellen aufgeführten empirisch erfassten Daten gehören zu den einzelnen Kapiteln u. a. je ein Foto, ein kurzer Einleitungstext sowie Diagramme und Anmerkungen. Letztere betreffen vor allem die Vergleichbarkeit von Daten und statistische Erfassungsmethoden.
Die Herausforderung bei der Erarbeitung des Bandes bestand vor allem in der Tatsache, dass statistische Daten in unterschiedlichen Zeiten und gesellschaftlichen Systemen auch unterschiedlich erfasst wurden. Nicht bei allen Themenfeldern konnten Daten für das Stadtgebiet ermittelt werden, da sich die Erfassungsbezirke nicht unbedingt mit dem Stadtgebiet deckten (z. B. Arbeitsamtsbezirk, Kirchenbezirke).
Angaben aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert, mit dem das statistische Zeitalter einsetzte, musste Dr. Frauke Gränitz aus publizierten quellenbasierten Forschungen und durch eigene Untersuchungen gewinnen. Die Situation änderte sich mit der Etablierung der Statistik auf Reichs-, Landes- und Kommunalebene. Leipzig spielte dabei eine Vorreiterrolle. Das 1867 gegründete Statistische Büro, der Vorfahre des heutigen Amtes für Statistik und Wahlen, war eine der ersten Statistik-Stellen in Deutschland. Die seit dieser Zeit vorliegenden Publikationen haben einen hohen Quellenwert. Die statistischen Unterlagen freilich, auf denen sie basieren, sind im Zweiten Weltkrieg leider fast vollständig zerstört worden.
Eine weitere Überlieferungslücke stellen die 1970er und 1980er Jahre dar. 1970 erschien das letzte Statistische Jahrbuch für die Stadt Leipzig unter der Ägide der DDR erst im Jahre 1991 kam die nächste Ausgabe heraus. In den dazwischen liegenden zwei Jahrzehnten erfolgten Datenveröffentlichungen meist nur auf Kreis- und Bezirksebene. Datenverschlüsselungen in schriftlichen Quellen erschwerten eine Auswertung und machten sie teilweise unmöglich. Im Zuge der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung führten die Auflösung von Dienststellen sowie die damit verbundene teilweise Vernichtung statistischen Materials ebenfalls zu Verlusten.
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Wissenschaftliche Stadtgeschichtet
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