Der Freistaat Sachsen setzt bei seinen Bauaufgaben (bereits seit 1991) Kunst am Bau programmatisch um. Leipzig ist nun die erste Stadt im Freistaat, welche diese verantwortungsvolle Verpflichtung innerhalb der Baukultur mit einer bindenden Richtlinie regelt. Die Strategie wird bei kommunalen Hochbaumaßnahmen die Umsetzung von Kunst am Bau sowie die Umsetzung von Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Leipzig steuern. Sie tritt am 1. Januar 2021 in Kraft. Gleichzeitig stellt die Stadt Leipzig ein jährliches Budget in Höhe von 100.000 Euro für Kunst im öffentlichen Raum zur Verfügung.
Die auf Vorschlag von Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke eingebrachte Vorlage wurde durch die Verwaltung mit der fachlichen Unterstützung des Sachverständigenforums Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Leipzig erarbeitet. In den Prozess waren weiterhin Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerschaft, der kommunalen Verwaltung, der Politik, Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende einbezogen.
Die Stadt Leipzig formuliert mit der Strategie und Richtlinie ihren Anspruch, zeitgenössische bildende Kunst programmatisch im öffentlichen Raum zu verankern und zu pflegen. Sie verdeutlicht auf ihr kulturelles Selbstverständnis, das unter anderem im Insek sowie in der Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt benannt ist.
"Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau haben in Leipzig eine jahrhundertealte Geschichte", erläutert die Kulturbürgermeisterin. "Diesen Anspruch im 21. Jahrhundert fortzuführen, ist sich die Stadt Leipzig bewusst und wird ihm mit dieser Richtlinie gerecht."
Hintergrund
"Leipzig // Stadt // Raum // Kunst" entsteht in einem besonders dynamischen Moment der Stadtentwicklung. Leipzig wächst und verändert sich. Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau haben dabei bedeutende Rolle, denn sie stärken das öffentliche Leben, indem sie die Wahrnehmung für lokale Lebenswirklichkeiten und stadträumliche Zusammenhänge schärfen. Sie regen zur aktiven und astthetischen Beteiligung an Stadtentwicklungsprozessen an und bieten verschiedene Formen der kulturellen Bildung. Mit ihrer Umsetzung machen sie Kunst der Gegenwart niederschwellig für jedermann zugänglich und fördern eine demokratische Kultur.
Mit der Einführung der Strategie und Richtlinie fördert die Stadt Leipzig ihre Ziele, die Qualität im öffentlichen Raum und in der Baukultur zu stärken, quartiersnahe Kulturangebote zu erweitern und Leipzig in seiner vielfältigen, lebendigen Kulturlandschaft zu stärken.