Was ist Demokratie? Die beste aller schlechten Regierungsformen? Eine Doktrin oder bloße Worthülse? Diesen und vielen anderen Fragen geht der neue Zyklus des studiums universale nach. In zwölf Vorlesungen, die immer Mittwochabend stattfinden, befassen sich Referent/-innen aus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Verwaltung mit verschiedenen Aspekten des Themas: Dabei wird es genauso um Demokratie in Leipzig und um historische Perspektiven gehen wie um zentrale Krisen demokratischer Systeme. "Man sieht in unserer Gesellschaft überall eine Demokratiemüdigkeit. Deshalb will das studium universale einen Beitrag zu politischer Bildung leisten", sagt der Leiter des Arbeitskreises studium universale, Prof. Dr. Frank Gaunitz.
Das thematische Spektrum ist breit gefächert: So dreht sich in der Auftaktveranstaltung am Mittwoch, dem 24. Oktober, eine Pro-und-Contra-Debatte um die Frage "Braucht unsere Demokratie einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk im digitalen Informationszeitalter?". Daran beteiligen sich Vertreter/-innen des MDR und privater Radiosender, der Universität Leipzig, der HHL Leipzig Graduate School of Management und der Leipziger Debattier- und Disputations-Gesellschaft. Die Mediendebatte wird von der Stadt Leipzig zum Jahr der Demokratie gefördert.
Eine Woche später berichtet Leipzigs Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung, Ulrich Hörning, von den bisherigen Aktionen und Veranstaltungen im Leipziger Jahr der Demokratie. Am 19. Dezember gibt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung seinen persönlichen Aus- und Rückblick auf die kommunale Demokratie.
Vielfalt der Perspektiven
Die meisten der Vorlesungen halten Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen, wie der Sozialphilosoph Prof. Dr. Johannes Heinrichs, der sich am 7. November mit der Evolution der Demokratie auseinandersetzt. Die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Astrid Lorenz wird am 28. November von den "Sieben Paradoxien der Demokratie" sprechen, während sich die Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Daniela Demko am 9. Januar 2019 mit dem Zusammenhang zwischen Kosmopolitismus und Demokratie beschäftigt. Der Kunsthistoriker und Publizist Dr. Christian Saehrendt nimmt am 30. Januar 2019 die Kunst in den Blickpunkt, die sich derzeit von populistischen Strömungen attackiert sieht.
Zur Abschlussveranstaltung "Demokratie ist, wenn man trotzdem lacht ... Gesprächsrunde zur (Ohn-)Macht des politischen Witzes" am 6. Februar 2019 sind Satiriker, Kabarettisten und Blogger eingeladen, mit Prof. Dr. Katja Kanzler von der Universität Leipzig und dem Publikum darüber ins Gespräch zu kommen, was einen guten politischen Witz ausmacht.
Das studium universale an der Leipziger Universität wird organisiert von einem Arbeitskreis aus Mitarbeiter/-innen verschiedener Disziplinen der Universität und Partner/-innen aus verschiedenen Einrichtungen der Stadt Leipzig. Die Reihe von interdisziplinären Ringvorlesungen zu wechselnden Themen richtet sich sowohl an Studierende und Mitglieder der Leipziger Universität als auch an die Leipziger Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei.
Das komplette Programm finden Sie unter www.uni-leipzig.de.