Der Wettbewerb für das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal ist in die nächste wichtige Phase eingetreten: Das vom Preisgericht unabhängige Auswahlgremium hat am 19. und 20. Januar getagt und aus den 325 vorliegenden Bewerbungen 41 ausgewählt, die sie der Stadt Leipzig zur Teilnahme am Wettbewerb empfiehlt.
Die ausgewählten Teilnehmer kommen aus insgesamt zehn Ländern, davon:
- 2 aus Leipzig,
- 23 aus ganz Deutschland,
- 12 aus anderen europäischen Ländern,
- 3 aus den USA,
- 1 aus Japan.
Unter den 41 Ausgewählten sind
- 9 Künstler,
- 2 Architekten und
- 1 Landschaftsarchitekt als Einzelbewerber sowie
- 29 Arbeitsgemeinschaften aus Künstlern/Architekten mit Stadtplanern und Ingenieuren.
Die Namen der ausgewählten Teilnehmer bleiben bis zum Abschluss des Wettbewerbsverfahrens anonym, um die Entscheidung des Preisgerichtes nicht zu beeinflussen.
Das Auswahlgremium bestand aus Experten (Künstlern, Kuratoren, Architekten und Landschaftsarchitekten) und Vertretern der Zuwendungsgeber Bund und Freistaat Sachsen. Vertreter des Bundes bildender Künstler Sachsen und Leipzig sowie der Architektenkammer waren als Beisitzer anwesend. Die laufende rechtliche Prüfung lag bei der Stadt Leipzig.
Oberbürgermeister Burkhard Jung, dem als Mitglied des Preisgerichts die Namen nicht bekannt gegeben wurden, dankt dem Auswahlgremium für seine Arbeit. Ich ahne, wie schwierig es war, aus einer so großen Zahl von hervorragenden Bewerbungen aus dem In- und Ausland die 41 geeignetsten
auszuwählen, so der OB. Ich drücke den Wettbewerbsteilnehmern die Daumen und bin gespannt auf aussagekräftige, überraschende, ergreifende Ergebnisse. Dann liegt es in Händen der Jury, Anfang Juli den oder die Preisträger zu küren.
Weiteres Verfahren
Die ausgewählten Teilnehmer wurden bis zum 23. Januar benachrichtigt und gebeten, ihre Teilnahme verbindlich gegenüber der Stadt Leipzig zu erklären. Sie müssen bis zum 1. Juni anonym ihren Entwurf für das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal einreichen. Die Sitzung des Preisgerichtes ist für den 5. und 6. Juli vorgesehen.
Nachdem der Wettbewerb am 9. Oktober 2011 bekannt gemacht worden war, hatten die Interessenten bis zum 16. Dezember 2011 Zeit, ihre Bewerbungen auf den Weg zu bringen.
Öffentliche Abendveranstaltung am 1. März
Die nächste Möglichkeit für die Bürger, den Fortgang des Wettbewerbs zu verfolgen, ist eine Abendveranstaltung am 1. März im Zeitgeschichtlichen Forum. Dort werden zwei Mitglieder des Preisgerichts mit Zeitzeugen und Vertretern der nachgeborenen Generation über die Frage diskutieren, wie die Werte der Friedlichen Revolution in die Zukunft weitergegeben werden können.
Das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal
2008 forderte der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auf, neben der Errichtung eines Denkmals in Berlin gemeinsam mit dem Land Sachsen und der Stadt Leipzig auch ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig zu errichten.
Der Protestmarsch von 70.000 Menschen am 9. Oktober 1989 in Leipzig hatte den Durchbruch für die friedliche Revolution in der DDR gebracht, der Weg für die deutsche Einheit wurde damit frei. Das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal soll als nationales Denkmal durch Standort, Gestalt und Aussagekraft über die Stadt hinausweisen. Es wendet sich in seinem politischen und künstlerischen Anspruch an eine breite internationale, demokratische Öffentlichkeit und insbesondere an die zukünftigen Generationen.
Finanzieller Rahmen
- 6,5 Millionen Euro, davon 5 Millionen Euro vom Bund und 1,5 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen.
- Wettbewerbssumme: 175.000 Euro
Der Leipziger Stadtrat hat im Mai 2011 den Wilhelm-Leuschner-Platz, unmittelbar am Leipziger Ring, der Demonstrationsstrecke von 1989 gelegen, als Standort bestimmt. Das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal soll am 9. Oktober 2014, dem 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution, auf dem dann Platz der Friedlichen Revolution benannten Areal, eingeweiht werden.
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