Die Wasserwerke der KWL in Canitz, Thallwitz und Naunhof laufen derzeit gedrosselt, sichern jedoch den Trinkwasserbedarf für den Großraum Leipzig zuverlässig und in der geforderten Qualität ab. Unter Mitwirkung des Leipziger Gesundheitsamtes tagt seit Montag mehrmals täglich ein Notfallstab bei der KWL, der unter Leitung der Geschäfts-führung die aktuelle Lage vor Ort und alle Laborergebnisse der Beprobungen auswertet und stabilisierende Maßnahmen einleitet.
Die KWL hat unmittelbar die Vorsichtsmaßnahmen, die Anzahl der Beprobungen und die Desinfektion erhöht. Es kann daher sein, dass an den Entnahmestellen in den Haushalten Chlorgeruch wahrgenommen wird. Dies ist aber unbedenklich, da die in der Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Grenzwerte nicht überschritten werden.
Die KWL unternimmt seither erfolgreich alle möglichen Anstrengungen, die Trinkwasserversorgung für Leipzig und die Gemeinden der Region in der gewohnten Qualität aufrecht zu erhalten. Wir haben sofort die Beprobungen sowie die Desinfektion des Trinkwassers verstärkt. Derzeit bestehen keine Einschränkungen hinsichtlich Menge und Qualität des abgegebenen Trinkwassers. Insbesondere die mikrobiologischen Befunde entsprechen bisher durchgängig den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Aber natürlich müssen wir die lang anhaltende Überflutung der Fassungen vor Ort dringend stoppen, damit sich die Qualität im Zulauf der Wasserwerke nicht so weit verschlechtert, dass unsere technischen Möglichkeiten hier nicht mehr greifen", erklärt der Technische Geschäftsführer der KWL, Dr. Ulrich Meyer.
Hubschrauberaktion in Thallwitz: Deich am KWL-Wasserwerk soll geschlossen werden
Leipzig. Mit großer Unterstützung von Bundeswehr, Technischem Hilfswerk, freiwilligen Helfern und Mitarbeitern der KWL-Gruppe ist am Donnerstag begonnen worden, einen mehr als 70 Meter langen Deichbruch an der Mulde bei Thallwitz zu schließen. Der Deich nahe der Ortschaft Kollau in unmittelbarer Nachbarschaft des Wasserwerks Thallwitz hatte bereits am Montag den Fluten der Mulde nachgegeben. In der Folge waren Teile der Brunnenfassungen der KWL - Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH überflutet worden.
Freiwillige Helfer unterstützen Einsatzkräfte
Rund 120 Mitarbeiter der KWL und ihres Tochterunternehmens Bau+Service Leipzig GmbH sowie freiwillige Helfer aus der Region unterstützen die Einsatzkräfte vor Ort beim Befüllen der Sandsäcke. Nach intensiven Beratungen der Krisenstäbe vor Ort wurden am Donnerstag Vormittag die Einsatzkräfte zur Schließung des Deiches angefordert. Es ist wichtig, dass die Deichschließung mit Priorität versehen wurde, damit wir die Überflutung der Brunnenanlagen möglichst rasch beenden. Wir danken den Einsatzkräften und den freiwilligen Helfern für ihren Einsatz", sagte Dr. Ulrich Meyer.
Hintergrund: Die Wasserwerke der KWL
Das Wasserwerk Thallwitz selbst ist noch vom Wasser eingeschlossen, aufgrund seiner erhöhten Lage aber nicht überflutet. Am Wasserwerk Canitz hatten Helfer am Montag den Deich durch Sandaufschüttung erhöht und stabilisiert und das Wasserwerk damit vor Überflutung bewahrt. Das Wasserwerk liegt in einer leichten Senke. Eines der beiden KWL-Wasserwerke in Naunhof ist von Stauwasser in einem Waldgebiet betroffen. Alle Wasserwerke laufen aktuell in gedrosseltem Betrieb, sichern aber den Bedarf des Ballungsraumes Leipzig ab.
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