Die Musikbibliothek Peters wurde am Freitag, dem 28. Juni, der Öffentlichkeit in der sanierten Leipziger Stadtbibliothek neu übergeben.
Diese herausragende, international bekannte wissenschaftliche Spezialbibliothek ist ein Wahrzeichen des Leipziger Musik-, Verlags- und Bibliothekswesens. Sie umfasst einen Bestand von rund 24.000 Medien, darunter mehr als 300 wertvolle Handschriften und Erstausgaben bedeutender Komponisten und Musiker wie beispielsweise von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen, Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner.
Die Musikbibliothek Peters wurde während des Nationalsozialismus enteignet, Eigentümer Dr. Henri Hinrichsen im KZ Auschwitz ermordet. Nach der Restitution an Evelyn Hinrichsen als Vertreterin der Erbengemeinschaft 1993 konnte die Stadt Leipzig Anfang 2013 die Musikbibliothek nach langen Verhandlungen ankaufen.
„Ich freue mich, dass wir die Musikbibliothek Peters jetzt wieder der Öffentlichkeit präsentieren können“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Um das Wirken von Dr. Henri Hinrichsen zu ehren und an das Schicksal seiner Familie zu erinnern, haben wir den neuen Lesesaal der Stadtbibliothek feierlich nach ihm benannt. Ich wünsche der Musikbibliothek mit dem neuen Lesesaal für die Zukunft eine rege Nutzung.“
Der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, enthüllte gemeinsam mit Martha Hinrichsen, der Enkelin von Dr. Henri Hinrichsen, als Vertreterin der Familie, die Büste von Henri Hinrichsen und weihte damit den Lesesaal ein. Mit dabei waren Vertreter des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Sabine von Schorlemer, Vertreter der Kulturstiftung der Länder, des amerikanischen Packard Humanities Institutes sowie der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, die den Ankauf der Musikbibliothek Peters finanziell unterstützten. Auch weitere Angehörige der Familie Hinrichsen feierten die Namensgebung des Lesesaales.
Mit dem anschließenden Festakt würdigte die Stadt Leipzig die Entscheidung der Erben nach Henri Hinrichsen, die Musikbibliothek Peters dauerhaft nach Leipzig zu geben und dankt den Partnern für die finanzielle Unterstützung beim Ankauf der Sammlung.
Die Bestände der Musikbibliothek werden in den kommenden Jahren online erschlossen und es wird nach Lösungen für die Digitalisierung der wertvollsten Bestände gesucht. Die Bestände sind separat im klimatisierten Kompaktmagazin aufgestellt, die wertvollsten Exemplare werden im klimatisierten Sicherheitsmagazin aufbewahrt. Im Lesesaal der Leipziger Stadtbibliothek können diese Medien schon jetzt wieder bestellt und studiert werden. Die Nachfrage ist bereits wieder groß. Auch Anfragen von Ausstellungskuratoren nach Leihgaben aus der Musikbibliothek Peters sind bereits eingetroffen und sie freuen sich, dass künftig wieder mit diesen für die Wissenschaft und die kulturelle Tradition so wichtigen Beständen zu rechnen ist.
Anlässlich der Übergabe der Musikbibliothek Peters wird ab 29. Juni die Ausstellung „Musikbibliothek Peters: ein kulturhistorischer Schatz für Leipzig“ im Lesesaal der Musikbibliothek gezeigt.
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