Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal erklärt: „Der Richard-Wagner-Hain ist heute eine intensiv genutzte und beliebte Anlage, aber auch ein unbequemes Denkmal. Denkmalpflegerisches Ziel der Sanierung war es, die zur Zeit der Weimarer Republik konzipierte, jedoch im Nationalsozialismus entworfene und gebaute Gartenanlage als Zeitzeugnis zu erhalten. Gleichzeitig war es uns bei der Sanierung der kulturhistorisch wertvollen Anlage wichtig, quartiersnahe, attraktive Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität sowie eine Freiraumverbindung zum Palmengarten und in die westlichen Stadtteile zu schaffen.“
Naherholungsbereich aus dem Dornröschenschlaf geholt
Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg: „Ich freue mich, dass dieser einzigartige Naherholungsbereich aus dem Dornröschenschlaf geholt wurde und nun wieder zum Verweilen einlädt. Dieses Projekt beweist, dass Denkmalschutz und Klimaanpassung sowie Artenvielfalt gepaart mit den Ansprüchen der Bevölkerung an eine nachhaltig funktionierende und lebenswerte Stadt zusammen funktionieren können.“
Im Zuge der Sanierung, die durch das Amt für Stadtgrün und Gewässer geplant und umgesetzt worden ist, wurde die stark geschädigte südliche Freitreppe teilweise zurück- und neu aufgebaut. Die Ufermauern auf den Bastionen wurden absturzgesichert und an den Treppenanlagen Handläufe installiert. Beschädigte Mauern und Abdeckplatten wurden repariert. Die Bastionen wurden als neue Aufenthaltsflächen erschlossen, mit Bänken ausgestattet und an historischen Standorten Bäume ergänzt. Eine zweiseitige Informationstafel informiert zur Geschichte der Anlage. Außerdem wurde ein rollstuhlgerechter Weg vom Palmengarten zum Richard-Wagner-Hain geschaffen. Die bestehenden Wege wurden erneuert und ein Entwässerungssystem integriert. Insgesamt wurden zehn historische Baumstandorte wieder bepflanzt.
Die Erneuerung der Ufertreppe und -terrassen wurde zu zwei Dritteln aus dem Förderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ finanziert. Das Programm wird vom Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung koordiniert und fördert die Sanierung und Aufwertung innerstädtischer Parkanlagen. Die Gesamtkosten für Planung und Bau belaufen sich auf rund 800.000 Euro. Der städtische Eigenanteil beträgt rund 266.000 Euro.
Der Richard-Wagner-Hain ist das Bindeglied zwischen dem Clara-Zetkin-Park im Süden, dem Palmengarten im Südwesten und den sich anschließenden Grünbereichen beiderseits des Elsterbeckens. Am Westufer führt eine Freitreppe zwischen zwei Uferterrassen vom Wasser in einen Blumengarten mit fünf Wasserbecken.