Mit dem zum 18. Mai 2022 angestrebten Stadtratsbeschluss wird die Empfehlung eines externen Gutachtens zur Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes umgesetzt. Dies erfolgt sukzessive durch die Branddirektion der Stadt Leipzig.
„Die Anpassung des Bereichsplans stellt den ersten Schritt auf dem Weg zur Umsetzung der umfassenden Rettungsdienststrategie 2030 dar und ist ein wichtiger Baustein zur Verbesserung und nachhaltigen Sicherstellung der notfallmedizinischen Versorgung“, erläutert Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal. „Hier gilt mein Dank allen am Rettungsdienst beteiligten Leistungserbringern, welche diesen Aufwuchs in enger Kooperation mit der Branddirektion erst möglich machen.“
Anzahl der Rettungswagen wird erhöht
Die Verlängerung der Gültigkeit des Bereichsplans erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren bis zum 30. Juni 2024. Ab dem 1. Juli 2022 wird die Anzahl der Rettungswagen von bisher 22 auf insgesamt 30 erhöht, also um circa 30 Prozent. Infolgedessen steigt die Anzahl der „Jahresvorhaltestunden“ von 153.300 auf 202.935 in der Notfallrettung. Ermöglicht wird dies durch die Verminderung der Vorhaltung des Krankentransportes. Durch eine Reduktion von 43 auf 35 Krankentransportfahrzeuge verringert sich die Vorhaltung im Krankentransportbereich von 112.908 auf 90.238 Jahresvorhaltestunden. Dadurch kommt es zur notwendigen Erhöhung der Vorhaltung in der Notfallrettung.
Umsetzung der Gutachterempfehlungen
Zur Analyse der Infrastruktur und Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes war im August 2019 ein externer Gutachter beauftragt worden. Ziel war neben der Analyse des Ist-Zustandes vor allem die Ableitung von mittel- bis langfristigen Maßnahmen, um auch perspektivisch die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung in der Stadt Leipzig mit Leistungen der medizinischen Notfallrettung und des qualifizierten Krankentransportes, adäquat zu gewährleisten. Die aktuell im Gutachten eingestufte „bedingte Leistungsfähigkeit“ des Rettungsdienstes ist neben den infrastrukturellen Gegebenheiten wie dem baulichen Zustand und einer ungünstigen strategischen Positionierung auch auf die zu geringe Anzahl an Einsatzmitteln und Vorhaltestunden in der Notfallrettung zurückzuführen. Im Bereich der Vorhaltung des Krankentransportes wurde hingegen eine Reduktion der Vorhaltung empfohlen. Diese Empfehlungen des Gutachtens werden nun umgesetzt.
Diese Anpassungen wurden in engen Abstimmungen mit den gesetzlichen Krankenkassen als Kostenträgern und den vertraglich gebundenen Leistungserbringern geplant. Durch die sehr gute und enge Zusammenarbeit der Stadt Leipzig mit dem Deutschen Roten Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Malteser Hilfsdienst, Falck und Krankentransport Ost/West konnte diese erhebliche Vorhalteerhöhung in der Notfallrettung, vor allem vor dem Hintergrund der aktuell vorherrschenden Fachkräftesituation, innerhalb der bestehenden Rahmenbedingungen realisiert werden.