Aufgrund eines Prüfauftrags des Stadtrates hat sich die Verwaltung mit der Möglichkeit der Einführung eines Sozialtickets in Leipzig auseinandergesetzt. Dabei wurden sowohl sozialpolitische Aspekte erörtert als auch wirtschaftliche Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt betrachtet.
Grundlagen für die wirtschaftliche Betrachtung waren die Anzahl möglicher Nutzer, das voraussichtliche Nutzerverhalten einschließlich der Entwicklung der Verkehrsströme und -lasten sowie damit verbundene Kosten-/Erlösveränderungen bei den Leipziger Verkehrsbetrieben GmbH (LVB) und die entscheidende Frage, in welchem Umfang Mehraufwände von der Stadt Leipzig zu tragen wären. Dabei wurden verschiedene Szenarien untersucht und mehrere Varianten eines Sozialtickets dargestellt.
Zielgruppe für ein Sozialticket könnten alle die Bürgerinnen und Bürger sein, die Anspruch auf einen Leipzig-Pass haben. Das sind rund 88.000 Personen. Erfahrungen anderer Städte lassen vermuten, dass 30 bis 50 Prozent der Berechtigten die Möglichkeit wahrnehmen würden, ein Sozialticket zu erwerben.
Das Sozialticket könnte zu einem Preis von 25 Euro je Kalendermonat angeboten werden und wäre gültig für alle Verkehrsmittel innerhalb der MDV-Zone 110.
Die LVB wären bereit, ein Sozialticket einzuführen unter der Voraussetzung, dass die Stadt jährlich einen Zuschuss von 1,398 Millionen Euro zahlt. Er wäre notwendig, weil die Mehreinnahmen aus dem Sozialticket die Einnahmeverluste im Bereich der Bartickets und die Mehraufwendungen in Folge des höheren Fahrgastaufkommens nicht decken würden.
Zustimmen müssten auch noch der Aufsichtsrat der LVB, der MDV und das Regierungspräsidium.
Mobilität ist eine wesentliche Voraussetzung für soziale Teilhabe. Insofern würde ein Sozialticket einkommensschwachen Bürgerinnen und Bürgern helfen, sich innerhalb der Stadt fortzubewegen. Dabei geht es nicht um uneingeschränkte Mobilität, sondern um die Bestimmung eines Mindestma-ßes," erläutert Bürgermeister Prof. Thomas Fabian. "Auch wenn gute Gründe für die Einführung eines Sozialtickets dass ich lieber Leipzig Mobil Card nennen würde sprechen, kann eine solche freiwillige Leistung aber nur mit Berücksichtigung der aktuellen Haushaltslage finanziert werden. Deshalb wird seitens der Verwaltung die Einführung eines Sozialtickets nicht vorgeschlagen."
Das Prüfergebnis wird Anfang April im Rahmen einer Vorlage in das parlamentarische Verfahren gehen.
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