"Dass wir es miteinander geschafft haben, als sehr innovatives Haus dazustehen mit großer Ausstrahlung", betrachtet Rolf Sprink als seinen größten Erfolg. Die Volkshochschule hat sich im Laufe der Jahre ein unbestritten positives Image erarbeitet. "Wir sind eine Volkshochschule mitten in der Stadt." Er sieht sein Haus sowohl vom Stadtrat, von der Verwaltung als auch von der Öffentlichkeit sehr geschätzt und getragen.
Volkshochschule als Dialog-Plattform
Eine Besonderheit sei die Volkshochschule als Plattform für den bürgerschaftlichen Dialog, als Trainingsort für Stadtgestaltungs- und Mitbestimmungsprozesse. Beispiele dafür sind das Forum Bürgerstadt oder die offenen Diskussionsforen im ersten Halbjahr.
Kampf für Standort in der Innenstadt
Dass "seine" Volkshochschule auch örtlich mitten in der Stadt steht, war nicht immer selbstverständlich. Zu Beginn seiner Amtszeit hieß es, die Gebäude in der Löhrstraße 3-7 sollen verkauft werden und die Volkshochschule in eines der leer stehenden Schulgebäude umziehen. Ein Jahr habe er um den attraktiven innenstadtnahen Standort gekämpft. Die geplanten Sanierungskosten wurden von 30 Millionen DM auf sieben Millionen DM gedrückt. Erst 2000 konnte mit der schrittweisen Sanierung begonnen werden. "Rekonstruktion mit Augenmaß" war das Motto. Und bis 2013 sollte es dauern, bis das Bauen nicht mehr Dauerthema bei allen Mitarbeitern und Besuchern war.
"Die guten Gaben des Hauses zum Klingen bringen"
Eine zweite Herausforderung sei es gewesen, Strukturen zu schaffen oder zu verändern, um die guten Gaben dieses Hauses besser zum Klingen zu bringen, wie es Rolf Sprink leicht poetisch formuliert. Es musste eine einheitliche Verwaltung und eine strategisch-inhaltliche Neuausrichtung des Portfolios geschaffen werden. Im Laufe der Jahre konnten so die Teilnehmerzahlen und die Zahl der Kurse verdoppelt und verdreifacht werden.
Pläne für den (Un-)Ruhestand
Er hinterlässt also ein gut geführtes Haus und kann ganz entspannt dem Rentnerleben entgegensehen. Rolf Sprink ist Mitglied in zahlreichen Vereinen, um die er sich dann mehr kümmern möchte. Dazu gehören beispielsweise die Stiftung "Bürger für Leipzig", das Kuratorium Stiftung Friedliche Revolution, der Richard-Wagner-Verband oder der Freundeskreis Gewandhaus.
Reisen steht ebenso ganz oben auf der Liste. Nach einer USA-Reise geht es noch in diesem Jahr mit seiner Frau nach Polen.
Familie gibt es natürlich auch: neben seiner Frau gehören dazu zwei Kinder und mittlerweile fünf Enkel. Denen möchte er mehr Zeit widmen. "Unsere Kinder haben in ihren Kalendern schon mein Rentendatum notiert ...".
Ein paar Dinge möchte er außerdem ganz neu beginnen: "Ich werde wieder mehr Sport treiben und mir ein schnelles Fahrrad zulegen." Vielleicht publiziert er auch seine Tagebücher 1986 bis 1990. Möge der Tag 26 Stunden haben, mindestens ...