Die Gesamtinvestition für das Vorhaben beträgt 17,6 Millionen Euro. Zugleich sollen durch den Ankauf die Standorte der Theater Lofft, Leipziger Tanztheater und Theater der Jungen Welt langfristig im oberen Bereich der Baumwollspinnerei gesichert werden. Ziel ist es, dauerhaft quartiersnahe Kultur- und Freizeitangebote vorzuhalten sowie einen Innovationsstandort für Start-ups zu schaffen. Diesem Vorschlag der drei Dezernate Wirtschaft, Arbeit und Digitales, Kultur sowie Stadtentwicklung und Bau stimmte Oberbürgermeister Burkhard Jung in seiner jüngsten Dienstberatung zu. Endgültig votieren soll der Stadtrat voraussichtlich im Juli 2022.
Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig, betont: „Der Verwaltungsvorschlag ermöglicht eine intelligente und kluge Symbiose von kultureller Nutzung durch drei Kultureinrichtungen Theater der Jungen Welt, Leipziger Tanztheater und 'Lofft – das Theater' einerseits sowie der auf Zukunft ausgerichteten Nutzung als digitales Innovationszentrum andererseits. Ich freue mich, dass die Baumwollspinnerei weiterhin ein Ort der Kultur bleibt und sich auch kulturell weiter entwickeln kann.“
Digital Hub mit Gründerzeitflair
Mit der Einrichtung des Digital Hub als Gründer- und Technologiezentrum soll ein attraktives Umfeld für Innovationen, Existenzgründer, Fachkräfte und etablierte Firmen geschaffen sowie die Vernetzung von Bildung, Forschung und Wirtschaft unterstützt werden. Als Schwerpunktbranchen sind Smart City, Energie und E-Health vorgesehen.
Clemens Schülke, kommissarischer Leiter des Dezernats Wirtschaft, Arbeit und Digitales sagt: „Unser Leuchtturm Digital Hub bekommt ein neues Zuhause mit Gründerzeitflair. Im kreativen Westen der Stadt versammeln wir Wissenschaft, Gründerszene und Partner aus dem Mittelstand, um digitale Innovationen zum Leben zu erwecken. Wir freuen uns unter anderem auf unsere künftigen Ankermieter Handelshochschule und SpinLab.“
Insgesamt besteht die Halle 7 der Baumwollspinnerei aus den folgenden Teilflächen: 4.143 Quadratmeter für den Kulturbereich, 5.997 Quadratmeter für das Innovationszentrum sowie rund 920 Quadratmeter Außenfläche (für Aufenthalt, Anlieferung, PKW-Stellplätze, ein LKW-Stellplatz).
Bertram Schultze, Geschäftsführer der Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbH, ergänzt: „Die Spinnerei ist seit über 20 Jahren ein Standort für Innovation mit höchster Aufenthaltsqualität und dichter intellektueller Infrastruktur. Man sieht am Erfolg des SpinLab und vieler anderer Unternehmungen, dass dies das ideale Umfeld für zukunftsweisende Ideen ist. Uns freut es sehr, dass die Stadt Leipzig sich nun im Gebäude 7 dauerhaft mit spannenden Nutzungen beheimatet und hoffen auf interessanten Zuwachs in unserer schönen Fabrikstadt. Im Kontext der Nutzungen in Halle 7 werden wir den benachbarten Schotterparkplatz planerisch neu strukturieren für relevante Flächen für die Zukunft. Die Spinnerei bleibt ein Ort der Transformation, ein lebendiger Organismus.“
SpinLab wird Ankermieter in Halle 7
In die Halle 7 ziehen verschiedene Ankermieter ein. Einer davon ist das SpinLab – The HHL Accelerator. Der Projektkoordinator Eric Weber sagt dazu: „Mit der Halle 7 wird die dringend benötigte Flächenerweiterung im bewährten Standort Baumwollspinnerei umgesetzt und noch mehr Platz für Interaktion geboten. Leipzig wird dadurch eines der weltweit größten Innovationszentren für die Daseinsfürsorge der Zukunft beherbergen, in welchem viele reale Projekte bereits umgesetzt wurden und zukünftig werden. Wir freuen uns total darauf als Ankermieter dabei zu sein und sehen darin einen weiteren großen Schritt für das Innovationsgeschehen in Leipzig.“
Der vorliegende Verwaltungsvorschlag setzt einen Auftrag des Stadtrates um, an dieser Stelle kommunales Eigentum zu bilden.