Richard Wagner hat seinen Vater nicht gekannt. Dieser starb am 23. November 1813 an Typhus, als der Knabe erst ein halbes Jahr alt war. Wagners Vater, ein studierter Jurist, der schon zeitig ein städtisches Amt anstrebte, war beileibe kein Buchstabenmensch. Seine Arbeit beim Stadtgericht erledigte er gewissenhaft und empfahl sich vor allem durch seine Sprachkenntnisse für eine verantwortungsvolle Tätigkeit beim neugegründeten Polizeiamt. Er wusste aber immer zu leben, liebte das Theater, seine Großfamilie mit neun Kindern, Geselligkeit im Freundeskreis und schöne Frauen. Die Besetzung Leipzigs durch französische Truppen verlangte ihm diplomatisches Geschick, Loyalität und unbedingten Einsatz rund um die Uhr ab, und er war stets bereit, alles zu geben.
Ursula Oehme lässt das Leben eines Mannes Revue passieren, der Achtung und Sympathie verdient. Erzählt wird auch die spannende Geschichte seines verschollenen Grabes auf dem Alten Johannisfriedhof und ihr glücklicher Ausgang.
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Vortrag am 10. November 2016, 18.30 Uhr
Stadtarchiv Leipzig
Torgauer Straße 74
04318 Leipzig
Der Eintritt ist frei.