"Wir benötigen dringend weitere Wasserflächen, um der großen Nachfrage vieler verschiedener Nutzergruppen mittelfristig gerecht werden zu können", sagt Leipzigs Sportbürgermeister Heiko Rosenthal, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Sportbäder. "Die Stadt ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen - wir müssen die Infrastruktur für die Bevölkerung ausbauen."
Nach der neuerlichen Fördermittelabsage des Freistaats Sachsen an die Leipziger Sportbäder will die Kommune nun selbst in die Bresche springen und die Finanzierung des Schwimmhallenbaus an der Eisenbahnstraße in Leipzig-Neuschönefeld mit 6,2 Millionen Euro unterstützen.
Leipzigs Finanzbürgermeister Torsten Bonew: "Uns ist bewusst, dass wir einem Beschluss der Ratsversammlung vorgreifen. Wir gehen allerdings davon aus, dass sich die Stadtgesellschaft hier geschlossen für eine Umsetzung aussprechen wird, um den Bedarfen der Nutzer und den Bedürfnissen unserer Bürger endlich gerecht zu werden. Finanzieren konnten wir das Ganze mit Haushaltsausgaberesten, das heißts Gelder die bei Investitionen nicht verbraucht wurden. Somit konnten wir als Stadt Leipzig für den Freistaat Sachsen einspringen und den Bau der Schwimmhalle ermöglichen."
Sportprogramm 2024 fixiert zwei neue Schwimmhallen
In ihrem Sportprogramm 2024 hat die Stadt den Bau zweier neuer Schwimmhallen fixiert. Geplant ist im Leipziger Osten zunächst die Sportschwimmhalle am Otto-Runki-Platz mit 25-Meter-Sportbecken, Lehrschwimmbecken und Kinderbecken sowie den zugehörigen Sozialräumen, einem Athletikraum und einen Raum der Begegnung für insgesamt rund 13,2 Millionen Euro. Den Zuschlag im Architektenwettbewerb hatte im Juni 2019 die gmp Generalplanungsgesellschaft mbH aus Berlin erhalten.
"Wir stehen quasi in den Startlöchern", sagt Martin Gräfe, Geschäftsführer der Leipziger Sportbäder. "Trotz der fehlenden Finanzierungsperspektive haben wir die vergangenen Monate genutzt, die Planungen weiter zu untersetzen. Im nächsten Schritt ginge es an die Ausschreibungen und Bindung der Baupartner." Gemeinsam mit der Stadt wolle man zeitnah auch den im Sportprogramm avisierten zweiten Standort angehen: "Die Nachfrage der Nutzer rechtfertigt zusätzliche Wasserflächen absolut. Momentan justieren wir Bahnzeiten zwischen allen Gruppen aus - auf der Basis von Kompromissen, nicht auf Basis von Zufriedenheit. Eine weitere Schwimmhalle würde hier weitere Entlastung bringen."