Liebe Leipzigerinnen , liebe Leipziger!
Besinnung ist das Wort dieser Tage. An Weihnachten sollen wir sie finden. Ausgerechnet! Auf den ersten Blick ist dies die denkbar schlechteste Zeit des Jahres, um zur Besinnung zu kommen. Terminstress, Einkaufstress, bei nicht wenigen vielleicht auch Familienstress. Es soll ja harmonisch sein, zu Weihnachten. Und ist Besinnung überhaupt gewollt? Wenn man durch die Straßen geht, drängt sich der Eindruck auf, als ginge es nur ums Geschäft. Es ist kein Geheimnis, dass der Handel einen Großteil seines Geschäfts in den Wochen vor Weihnachten macht. Und die Klage darüber ist so alt wie das Weihnachtsgeschäft selbst.
Doch dass das Schenken im Mittelpunkt des Weihnachtsfestes steht, ist dabei nicht verwerflich, im Gegenteil. Ein Geschenk ist sichtbares Zeichen der Zuwendung, der Teilhabe, ein Geschenk sagt: Du bist mir wichtig. Auch das Jesuskind in der Krippe ist ja beschenkt worden. Und wer sich heute Mühe macht mit dem Schenken, wer sich Gedanken macht, ja, für den ist Schenken auch anstrengend. Diese Mühe zu Weihnachten ist also nicht grundsätzlich etwas Schlechtes, sondern zeigt auch: Ich mache mir Gedanken, es ist mir wichtig, dass sich Freunde und Familie wohl fühlen. Schenken ist etwas Menschliches, es verweist uns auf den anderen Menschen, auf das Du und die Gemeinschaft. Und damit stellt es in den Mittelpunkt, um was es an Weihnachten auch geht: Um Menschlichkeit, Gemeinschaft und Freude.
Ob Sie die Bibel kennen oder noch nie in ihr geblättert haben, ob Sie an Gott glauben oder nicht der Gedanke und das Gedenken an Menschlichkeit und Gemeinschaft eint uns. Nicht nur zu Weihnachten.
Ich wünsche Ihnen allen ein freudiges Fest.
Ihr Burkhard Jung
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