Jedes Jahr am 14. Juni erinnert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Weltblutspendetag an die Entdeckung der Blutgruppen durch den Österreicher Karl Landsteiner. Anlässlich dieses weltweit allen Blutspendern gewidmeten Ehrentages bedanken sich die Mitarbeiter des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) mit einer besonderen Aktion: Jeder Spender erhält an diesem Tag auf Wunsch ein kostenloses und unverbindliches zweiwöchiges Abonnement der Leipziger Volkszeitung.
Diese Aktion ist der Auftakt der Kampagne "Spende Blut beim Leipziger Original", mit der die UKL-Blutbank im 85. Jahr des Bestehens der Leipziger Transfusionsmedizin auf die Notwendigkeit von Blutspenden hinweisen will. Am 8. Dezember 1933 erfolgte in Leipzig neben den Städten Frankfurt und Berlin der erste Aufruf zur Blutspende in Deutschland. Dem vorausgegangen war der Auftrag zum Aufbau eines Spendernachweises für Leipzig vom Leipziger Hochschulprofessor für Innere Medizin Paul Morawitz an seinen Assistenten Dr. Karl Adolf Seggel. Die Blutspende am Institut für Transfusionsmedizin Leipzig zählt damit zu den Vorreitern des organisierten Blutspendewesens - und da sie von Anfang an fest in der Stadt Leipzig verankert ist, stellt sie auch ein echtes "Leipziger Original" dar. Die neue Blutbank-Kampagne tritt mit Motiven weiterer "Leipziger Originale" auf und soll blutspendewillige Leipzigerinnen und Leipziger auf die Spendemöglichkeiten am hiesigen Universitätsklinikum aufmerksam machen.
Ältester Spender mit 80 Jahren verabschiedet
Oberärztin Elvira Edel, kommissarische Leiterin am Institut für Transfusionsmedizin Leipzig, bedankte sich bereits 11. Juni 2018 herzlich bei einem langjährigen Blutspender für sein Engagement: Der aus Taucha stammende Peter Köckeritz spendete in seinem Leben weit über 200 Mal Blut. Auch wenn dies allein schon bemerkenswert ist, muss vor allem erwähnt werden, dass Peter Köckeritz seine letzte Spende Anfang Mai 2018 kurz vor seinem 80. Geburtstag leistete. Nun hat der rüstige Rentner, der damit fast so alt ist wie die Leipziger Transfusionsmedizin selbst, beschlossen, mit dem Blutspenden aufzuhören und den Jüngeren das Feld zu überlassen: "Seit Ende der 50er Jahre bin ich Blutspender. Mein Vater hat mich, als ich 20 Jahre alt war, zum Blutspenden mitgenommen, und ab da war ich dann regelmäßig. Mit 80 Jahren ist es dann aber auch mal genug", sagte Peter Köckeritz, der sich nach wie vor bester Gesundheit erfreut, selbst pro Jahr noch mehr als 3.000 Kilometer mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Vieles hat er in sechs Jahrzehnten Blutspenden am Leipziger Instituts miterlebt, sei es die Abnahme seines Blutes in Glasflaschen oder die Ausgabe von zusätzlichen Lebensmittelrationen nach der Spende in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Auch an die so genannte Spendebereitschaft, bei der Spender innerhalb von acht Tagen für schwerkranke Neugeborene oder bei bevorstehenden größeren medizinischen Eingriffen für eine Blutspende bereitstehen mussten, erinnert er sich: "40 bis 50 Spender, die beispielsweise bei der bevorstehenden Herz-OP eines Patienten herbeigeholt wurden, waren da keine Seltenheit." Blutkonserven konnten damals nicht so lange wie heute gelagert werden.
Normalerweise gilt für das Blutspenden eine vom Gesetzgeber empfohlene obere Altersgrenze von 68 Jahren. Darüber hinaus liegt die weitere Zulassung zur Blutspende im Ermessen des Untersuchungsarztes: Hat dieser nach gründlicher Überprüfung des Gesundheitszustandes keine Einwände, darf ein Spendewilliger auch nach seinem 68. Lebensjahr Blut spenden.
4. "Sommernachtsblutspende" am 22. Juni 2018
Am 22. Juni 2018 findet die Kampagne "Spende Blut beim Leipziger Original" dann ihre Fortsetzung: An diesem Tag laden die Mitarbeiter der UKL-Blutbank von 16 bis 22 Uhr Blutspendewillige und ihre Familien mit zahlreichen Aktionen zur mittlerweile 4. "Sommernachtsblutspende" ein. Dazu startet die Blutbank-Sommeraktion "Spender werben Spender": Jeder bereits aktive UKL-Blutspender, der im Zeitraum vom 22. Juni bis 10. August einen Neuling zum "freiwilligen Aderlass" motiviert, erhält zusätzlich zu seiner Dankesprämie zwei Freikarten für das LVZ-Sommerkino.
Blutspender werden
Wer das Universitätsklinikum ebenfalls mit seiner Blutspende unterstützen will, ist in der Spendeeinrichtung in der Johannisallee 32 (Haus 8, gegenüber des Botanischen Gartens) herzlich willkommen. Diese hat montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Auch in der Außenstelle im Gohlis Park in der Landsberger Straße 81 freut man sich dienstags, mittwochs und donnerstags von 11 bis 18:30 Uhr sowie freitags von 8 bis 15:30 Uhr auf potenzielle Lebensretter. Fast jeder zwischen 18 und 68 Jahren, der mindestens 50 Kilogramm wiegt und gesundheitlich fit ist, kann Blut spenden. Wichtig ist, im Vorfeld ausreichend zu trinken, sich gut zu stärken und den Personalausweis mitzubringen.