Noch bis 9. Januar 2022 zu sehen sind "Caspar David Friedrich und die Romantiker" mit den berühmten Kreidefelsen auf Rügen und weiteren Klassikern wie den "Lebensstufen". Dabei wird der Konkurrenzkampf zwischen Friedrich und den Malern der Düsseldorfer Schule in mehr als 120 Gemälden und Zeichnungen dargestellt.
Rote Welt aus Stoff und Licht
Groß und augenfällig kommt daneben die Installation "Internal Line" von Chiharu Shiota daher, die bis 27. März 2022 zu Gast ist. Die japanische Künstlerin verwandelt dafür die große Terrasse im zweiten Obergeschoss des Museums in eine rote Welt aus Stoff und Licht. Chiharu Shiota ist für raumgreifende Arbeiten bekannt, die wie gigantische Gewebe anmuten. Darin verbindet sie Malerei und Zeichnung mit den Dimensionen des Räumlichen. Shiotas Werke berühren zumeist zentrale Themen menschlicher Existenz. Ihre Grundfarben sind Rot, Schwarz und Weiß. Im Innern der Installation befinden sich überdimensionale Kleider, die wie Traumbilder aus den Fäden aufzusteigen scheinen. Kleidung bestimmt nicht allein die Identität, ebenso ist sie auch Schutzhülle. Bei Shiota sind die überdimensionierten Textilien allerdings leer und werden damit zu Metaphern der Abwesenheit physischer Körper.
Kunst aus gebrauchten Jutesäcken
Auch mit Stoffen arbeitet Ibrahim Mahama, der durch großformatige Arbeiten bekannt geworden ist, für die er gebrauchte Jutesäcke von Kakao, Kaffee und Bohnen verwendet. Seine Materialien erhält der in Tamale (Ghana) geborene Künstler im Tausch gegen neue Säcke. Die Näharbeit wird anschließend von lokalen Arbeiterinnen und Arbeitern erbracht. Tausch und gemeinschaftliche Neuproduktion sind für das Werkverständnis von Ibrahim Mahama bedeutsam. Die Jute-Flächen erinnern an die zugehörigen Waren. Sie thematisieren aber ebenso die Spuren der Menschen, die in Asien die Jute produzieren, sowie jener, die in Afrika am Verpacken und Transportieren der Waren Anteil haben. Schließlich verbinden sie sich mit den Menschen, die Mahama in die Fertigung seiner Kunst einbezieht - und somit auch mit uns hier in Europa.
Nachwuchskünstler erstmals im Museum
Ab 14. Oktober 2021 sind zudem die ersten Ausstellungen von acht Nachwuchskünstler/-innen unter dem Titel "Connect Leipzig" und noch bis 17. Oktober die Skulptur "BTHVN" von Stephan Balkenhol zu sehen. Mehr Informationen unter www.mdbk.de.