In Gesprächen zwischen Oberbürgermeister Burkhard Jung und Jean-François Decaux, Co-CEO des internationalen Konzerns JCDecaux, wurde im Mai dieses Jahres die Möglichkeit eines Testprojektes für digitale Werbeflächen besprochen. JCDecaux ist seit 1989 ein bedeutender Partner Leipzigs für Werbung und Stadtmöblierung im öffentlichen Raum. Nachdem die Neuausschreibung der Werbeleistungen für die Jahre ab 2017 noch nicht endgültig abgeschlossen wurde, steht JCDecaux mit der Wall GmbH für weitere zweieinhalb Jahre bis zum Abschluss des Vergabeverfahrens als Partner für die Stadt zur Verfügung. Die Firma hat insgesamt 9 digitale Werbeflächen in Leipzig realisiert und wird diese nun in den kommenden zweieinhalb Jahren testen.
Die sieben 1,87 mal 1,05 Meter großen digitalen City-Light-Poster stehen an der Petersstraße, der Grimmaischen Straße und der Thomasgasse. Es handelt sich im Prinzip um LCD-Screens im Format 84 Zoll. Die beiden 3,72 mal 2,80 Meter großen City-Light-Boards mit einer sichtbaren Werbefläche von 3,52 mal 2,40 Meter befinden sich an der Ecke Brandenburger Straße/ Georgiring und an der Ecke Ranstädter Steinweg/ Tröndlinring. Sie stehen auf einem montierten Fuß in 2,50 Meter Höhe. Die Gesamthöhe der City-Light-Boards beträgt 5,30 Meter.
Das Testprojekt zur Digitalisierung von Werbemöbeln ermöglicht es der Leipziger Öffentlichkeit und der Verwaltung, in einem zeitlich begrenzten Umfang Erfahrung mit dieser neuen Werbeform zu sammeln. Das reicht von Fragen der Lichtintensitäten und deren Auswirkungen bis hin zu den Motiven, die auf digitalen Werbeflächen gezeigt werden können und zu den Auswirkungen der Anlagen auf den Straßenverkehr.
Die neue Generation von Werbeanlagen wurde bereits in vielen Metropolen Europas aufgebaut, so in zum Beispiel in Hamburg, Berlin, Köln, Paris und London.
Vorgaben für die Digitalwerbung
Die für das Testprojekt vereinbarten Bedingungen sollen auch für das spätere Ausschreibungsverfahren gelten. Zulässig sind bis zu sechs wechselnde Motive auf einem Werbeträger. Bei den digitalen City-Light-Poster-Anlagen sind auch visuell dynamische Bilder zulässig, das heißt bewegte Motive. Für die digitalen City-Light-Boards legt die Vereinbarung unter anderem Motivwechsel mit fließenden, harmonischen Übergängen fest. Die Motive wechseln in einem Rhythmus von mindestens sechs Sekunden. Die Helligkeit wird der Umgebungshelligkeit und dem Standort angepasst. Das Abspielen von Filmen oder audiovisuellen Sequenzen ist nicht gestattet. Für die digitalen City-Light-Poster gibt es als Zusatzfunktionen Beacons, QR-Codes, Near Field Communication (NFC), Lifetouch und WiFi ‒ selbstverständlich nur, wenn dies rechtlich zulässige Inhalte betrifft und die datenschutzrechtlichen Bestimmungen eingehalten werden.