In Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich und England nutzte Dr. Sourdeval Daten zweier NASA-Satelliten, die die Reflektion von Mikrowellen- und Laserstrahlen messen.
Die Antwort
Zum Abgleich dieser Fernerkundungsdaten wurden auch Beobachtungen des deutschen Forschungsflugzeugs "HALO" eingesetzt. Sourdeval kam zu dem Schluss, dass Eiswolken, die minus 50 Grad Celsius kalt sind, durchschnittlich etwa 50 Kristalle pro Liter Luft enthalten. Über Gebirgen, die Auftriebswellen erzeugen, ist die Konzentration im Mittel mehr als doppelt so hoch. Seine neuen Erkenntnisse tragen erheblich zum besseren Verständnis des Klimawandels bei.
Dr. Odran Sourdeval
"Wolken beeinflussen unser Wetter und Klima sehr stark. Sie sind dabei aber so unterschiedlich in ihren Formen und so variabel in ihrem Auftreten, dass sie sich für die Wissenschaft nur schwer fassen lassen. Sie bestehen aus sehr vielen mikrometergroßen Tröpfchen. Bei den Eiswolken, die zum Beispiel in Form von Zirren einen großen Teil des Globus bedecken, sind es dann Eiskristalle”, erklärt Sourdeval. Der von ihm erhobene Datensatz wird nun am Institut für Meteorologie genutzt, um zum Beispiel Aufschluss darüber zu erlangen, ob die Luftverschmutzung mit Aerosolpartikeln die Eiswolken systematisch verändert hat.
Workshop Eiskristalle
Dazu organisierten die Wissenschaftler der Universität Leipzig einen internationalen Workshop. Mit Wissenschaftlern aus zahlreichen deutschen Instituten sowie aus den USA, aus Großbritannien, Frankreich, Österreich und Schweden, werden die neuen Satellitendaten diskutiert. Gleichzeitig vermitteln die eingeladenen Professoren den Studierenden der Leipziger Graduiertenschule “Wolken, Aerosol und Strahlung” die Grundlagen und die neuesten Erkenntnisse zu Eiskristallen in den Wolken.