Zusammen mit ihren Partnern in den USA hat die Arbeitsgruppe Bioorganische Chemie und Biochemie des Instituts für Biochemie der Universität Leipzig eine prestigeträchtige Förderung eingeworben. Erstmals wird eine Forschungskooperation der Leipziger Hochschule mit der Vanderbilt University in Nashville von einer staatlichen US-Einrichtung gefördert. Die Gruppe um Prof. Dr. Annette Beck-Sickinger kann mit einer Beteiligung in Höhe von rund 200.000 Dollar rechnen. Im Fokus des Projekts steht die Untersuchung eines Proteins, das die Nahrungsaufnahme und den Energiestoffwechsel reguliert. Kommt es zu Fehlfunktionen, kann dies unter anderem zu Bluthochdruck und Fettleibigkeit führen.
Projekt-Förderung von einer Million Dollar für einen Zeitraum von drei Jahren
Die Projekt-Förderung kommt von den nationalen Gesundheitsinstituten der USA (National Institutes of Health, NIH). Der Zuschuss in einer Gesamthöhe von einer Million Dollar für einen Zeitraum von drei Jahren geht an die Arbeitsgruppen von Jens Meiler und Dave Weaver von der Vanderbilt University. Mit dieser Partnerhochschule pflegt die Universität Leipzig seit 2008 enge Beziehungen.
Für uns ist diese Förderung eine Anerkennung unseres Konzeptes", sagt Prof. Dr. Annette Beck-Sickinger. "Die Förderung ermöglicht es uns, interdisziplinäre Arbeiten durchzuführen. Während in Nashville die Hochdurchsatz-Testung und Computermodelle erarbeitet werden, werden wir in Leipzig die biochemischen Mechanismen aufklären." Mit den Mitteln werde es möglich sein, an der Universität Leipzig einen Promovenden mit der Erforschung und Entwicklung neuartiger Mechanismen zu betrauen.
Eine der Krankheiten, bei deren Bekämpfung die Wissenschaftler helfen wollen, ist Adipositas (Fettleibigkeit). Neue therapeutische Lösungen erhoffen sie sich von Wirkstoffen, die den sogenannten Neuropeptid-Y4-Rezeptor beeinflussen können - ein regulierendes Protein beim menschlichen Stoffwechsel. Sie untersuchen daher strukturelle und funktionale Eigenschaften bestimmter Moleküle, die mit dem Rezeptor zusammenwirken. "Die US-Kollegen und wir betreiben hier Grundlagenforschung. Unsere Ergebnisse könnten dann die Basis zum Beispiel für Appetit-unterdrückende Medikamente schaffen", erklärt Annette Beck-Sickinger. "Wir wollen zudem anwendungstechnische Untersuchungen durchführen und übergreifende Therapiestrategien entwickeln."
Hintergrundinformationen zur Kooperation Leipzig/Vanderbilt:
In Anbetracht der komplementären Stärken im Forschungsprofil beider Universitäten, insbesondere auf den Gebieten der Biochemie und der Biomedizin sowie verwandter Disziplinen, wurde die Institutionalisierung dieser Partnerschaft auf Universitätsebene angestrebt. Bereits seit 2008 arbeiten die beiden Einrichtungen zusammen und konnten seither zahlreiche Forschungsprojekte sowie Austauschprogramme für Lehrende, Doktoranden und Studenten ermöglichen. Seit 2008 konnten 42 zwei- bis dreimonatige Forschungsaufenthalte von Wissenschaftlern und Studierenden an der jeweiligen Partnerhochschule ermöglicht werden. Des Weiteren fanden bisher vier wissenschaftliche Symposien sowie mehrere Lehrveranstaltungen (Summer Schools) von Hochschullehrern in Nashville und Leipzig statt. Die Forscher veröffentlichten bereits 17 gemeinsame Publikationen, ausgehend von 27 Forschungsprojekten. Grundlage der Kooperation ist das erstmals 2009 von beiden Hochschulen unterzeichnete "Memorandum of Understanding" - eine bilaterale Universitätsvereinbarung, die im Rahmen des kürzlich stattgefundenen 4. Symposiums erneuert wurde.
Quelle: Universität Leipzig)+++
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