Der wichtigste Wissenschaftspreis für junge Forscherinnen und Forscher hierzulande, der Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dotiert mit je 16.000 Euro, geht in diesem Jahr an Dr. André Bornemann vom Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig und an Dr. Ina Bornkessel-Schlesewsky, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, mit dem die Universität eng zusammenarbeitet.
Vorgeschlagen wurden deutschlandweit 118 junge Forscher, die hochkarätige Ehrung erhielten nur 6, davon zwei in Leipzig", so Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs Martin Schlegel. "Die Preisträger erhalten die Ehrung für ihre frühen herausragenden wissenschaftlichen Leistungen. Wir sind stolz auf sie und wünschen ihnen weiter viel Erfolg für ihre Zukunft in der Wissenschaft."
André Bornemann arbeitet an kalkigen Mikrofossilien. Anhand der räumlichen und zeitlichen Verbreitung und der geochemischen Schalenzusammensetzung versucht der promovierte Geologe die marinen Umweltbedingungen vor vielen Millionen Jahren zu rekonstruieren. Dabei reichen seine Forschungen von der Mikropaläontologie, den Karbonatbudgets und den Entstehungsbedingungen von Schwarzschiefern bis hin zur Paläoklimaforschung. So stellt er grundlegend neue Thesen für die Geowissenschaften auf, die auch international intensiv diskutiert werden. Darin konzentriert er sich vor allem auf die kreide- und paläogenzeitliche Treibhauswelt. Aufsehen erregte er beispielsweise mir seiner These, dass in der sehr warmen Kreidezeit Vereisungen möglich waren.
Ina Bornkessel-Schlesewsky erforscht, wie Sprachen funktionieren und im Gehirn verarbeitet werden. Ihre Arbeit richtet sich dabei auf das Zusammenspiel von morphosyntaktischen und semantischen Faktoren beim Satzverstehen. Im Fokus steht dabei die "Argumentstruktur". Neben Faktoren wie Wortstellung und Kasusmarkierung analysiert die Sprachwissenschaftlerin mithilfe neurowissenschaftlicher Verfahren auch semantische Eigenschaften wie Belebtheit - ein Faktor, der in verschiedenen Sprachen völlig unterschiedliches Gewicht haben kann. Mit ihrer Forschung leistet Ina Bornkessel-Schlesewsky -
die bereits mit 22 Jahren promoviert wurde und 25-jährig die Leitung einer Max-Planck-Nachwuchsgruppe übernahm - substanzielle Beiträge zum Fachgebiet der menschlichen Sprachverarbeitung.
Ina Bornkessel Schlesewsky hat kürzlich den Ruf an die Universität Marburg erhalten. Sie wird dort Professorin am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft.
Die vier weiteren Preise gingen an Nachwuchswissenschaftler der Universitäten Bonn, Marburg und Karlsruhe sowie der Freien Universität Berlin.
Universität Leipzig)+++
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