Erstmals Vor-Ort-Speed-Datings möglich
Der gemeinsame Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter Leipzig eröffnet Ausbildungsunternehmen der Branchen Metall, Elektro, Sanitär/ Heizung/ Klima und dem Dachdeckerhandwerk eine neue Möglichkeit, ihre Auszubildende oder Auszubildenden zu finden.
"Wir haben in den letzten Jahren immer wieder gute Erfahrungen mit den Speed-Datings für Ausbildung Suchende in der Arbeitsagentur gemacht. Dieses Mal wollen wir für diese Speed-Datings direkt in die Unternehmen gehen. Wir bringen die jungen Leute mit und die Personalverantwortlichen der Betriebe können sich einen ganz persönlichen Eindruck von den Bewerberinnen und Bewerbern machen", so der Pressesprecher der Agentur für Arbeit Leipzig Hermann Leistner.
Arbeitgeber haben bessere Chancen, ihre offenen Ausbildungsstellen zu besetzen, wenn sie bei der Bewerberauswahl potenzialorientiert vorgehen und Bewerberinnen und Bewerber in ihre Auswahl einbeziehen, die Entwicklungspotenziale erkennen lassen. Oftmals offenbart sich erst bei genauerem Hinsehen die Eignung einer Bewerberin oder eines Bewerbers.
"Deshalb diese Speed-Datings direkt im Ausbildungsunternehmen. Wir wollen damit vermeiden, dass Bewerberinnen und Bewerber ausschließlich anhand der Bewerbungsunterlagen und der Zeugnisse beurteil werden. Beide Seiten sollen sich direkt begegnen und sich dabei besser kennen lernen. Profitieren können davon sowohl die Unternehmen als auch die Ausbildung Suchenden", ist Leistner überzeugt.
Die Speed-Datings sind nicht auf die Zeit der Woche der Ausbildung beschränkt sondern können zu jeder Zeit frei vereinbart werden.
Arbeitgeber, die Interesse an einem Vor-Ort-Speed-Dating haben, wenden sich bitte an ihren Ansprechpartner des Arbeitgeberservices Leipzig.
Kontaktmöglichkeiten:
E-Mail: Leipzig.Arbeitgeber@Arbeitsagentur.de
Telefon: Hotline 0800 4 5555 20 oder die individuelle Telefonnummer ihrer persönlichen Beraterin oder Berater im Arbeitgeberservice Leipzig
Hintergrund:
In der Stadt Leipzig wurden 2014 rund 2.600 Ausbildungsstellen der Arbeitsagentur gemeldet. Demgegenüber standen rund 2.900 Ausbildung Suchende.
Laut bundesweiter IHK-Ausbildungsumfrage vom August 2014 sind die Fachkräftesicherung und das gesellschaftliche Engagement die zentralen Ausbildungsmotive der Unternehmen. 96 Prozent der IHK-Unternehmen in Deutschland bilden aus, weil sie durch die eigene Ausbildung Fachkräftenachwuchs sichern wollen. Für mehr als die Hälfte der Ausbildungsbetriebe heißt Ausbilden, sich gesellschaftlich zu engagieren.
Auch die Handwerksbetriebe in der Region Leipzig brauchen den Fachkräftenachwuchs um zukunftsfähig zu bleiben.1300 junge Leute haben im aktuellen Jahr eine Ausbildung begonnen, das sind mehr als im Vorjahr und dennoch zu wenig. Ausbildungsplatzbewerber haben deshalb nicht nur gute Aussichten auf eine Lehrstelle sondern auch auf enorme Entwicklungsmöglichkeiten. Eine Ausbildung in einem der 130 Berufe ist keine Sackgasse sondern eine gute Basis für eine schnelle Karriere. Mit 16 eine Lehre, mit 19 ein Meisterstudium, mit 21 Unternehmer - das ist dabei nur eine Option.
Wer ausbildet, profitiert in vielfacher Hinsicht von seinem Engagement.
Hier die wichtigsten Vorteile:
Ausbildungsbetriebe genießen ein hohes Ansehen und erfahren einen Imagegewinn. Auf dem freien Markt bedeutet ein positives Image einen Wettbewerbsvorteil.
Qualifizierte Fachkräfte gibt es auf dem Arbeitsmarkt immer weniger. Wer eigene Fachkräfte ausbildet, macht sich unabhängig vom Arbeitsmarkt, bleibt wettbewerbsfähig und bindet geeignetes Personal langfristig an den Betrieb.
Auszubildende leisten bereits während der Ausbildungszeit produktive Arbeit.
Die regelmäßige Übernahme von Auszubildenden schützt vor einer Überalterung der Belegschaft und garantiert immer wieder "frischen Wind" für den Betrieb.
Ausbildung dient auch der eigenen Qualifikation, denn ausbildende Unternehmen bleiben immer auf dem neuesten Stand der Technologien.
Das Rekrutieren qualifizierter Fachkräfte - angefangen bei der Stellenausschreibung über die Bewerberauswahl bis hin zur Administration der Einstellung der neuen Mitarbeiter - ist zeit- und kostenintensiv.
Qualifizierte Fachkräfte verlangen für einen Unternehmenswechsel oft ein höheres Gehalt und müssen erst eingearbeitet und qualifiziert werden - was Kosten- und Zeitaufwand bedeutet.
Wer ausbildet, kennt seine potenziellen künftigen Mitarbeiter und kann sie entsprechend ihrer Kompetenzen einsetzen. Reibungsverluste werden vermieden. Der "neue" Mitarbeiter kennt den Betrieb und die an ihn gestellten Anforderungen bereits.
Eine hohe Identifikation bei Mitarbeitern mit dem Betrieb führt zu weniger Personalwechsel und vermindert die mit Fluktuation verbundenen Kosten.
Und die Nachteile?
Nachteile der Ausbildung gibt es, wenn überhaupt, nur am Anfang der Ausbildung. Im Lauf der Zeit verlieren sie an Bedeutung:
"Ausbildung bedeutet verlorene Zeit für den Betrieb":
In der Tat dauert es eine gewisse Zeit, bis der Azubi eingearbeitet ist. Doch in vielen Berufen sind Auszubildende schon sehr bald kompetente Mitarbeiter, die produktive Leistung bringen.
"Ausbildung ist teuer":
Langfristig gesehen ist Ausbildung kostengünstiger, als Fachkräfte einzustellen. Denn wer ausbildet, spart Anwerbe-, Einstellungs- und Einarbeitungskosten und verringert das Risiko von Fehlbesetzungen und Personalwechsel. Der Lohn: passgenaue Mitarbeiter, mit denen der Betrieb flexibel und innovativ bleibt.
"Ausbildung ist aufwändig":
Ausbildung ist unkomplizierter, als man denkt. Kammern und der Arbeitgeber-Service (AG-S) der Agenturen für Arbeit bieten umfangreiche und persönliche Unterstützung und Hilfe, auch finanzieller Art.