Leipzig wächst seit drei Jahren jährlich um etwa 10.000 Einwohner. Wohnungen werden stärker nachgefragt, die Mieten steigen moderat, der Markt ist in Bewegung. Deshalb überarbeitet die Verwaltung derzeit das Wohnungspolitische Konzept. Das Ziel: Attraktives Wohnen soll für alle Gruppen der Bevölkerung überall in der Stadt weiterhin möglich sein.
"Auch wenn gesamtstädtisch gesehen noch kein dringender Handlungsbedarf besteht, wollen wir frühzeitig Strategien entwickeln, um angemessen auf das Wachstum sowie die Herausforderungen des demografischen Wandels und des energetischen Sanierungsbedarfes reagieren zu können", betonte Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau in ihrer Einleitung.
Begleitet von Expertenrunden im Podium, diskutierten die Teilnehmenden z. B. wie Wohnen auch in einer wachsenden Stadt ein vielfältiges Angebot für verschiedenste Wohnwünsche bietet und gleichzeitig bezahlbar bleibt. Eine weitere Frage war, welche Qualitäten für verschiedene Bevölkerungs- und Altersgruppen erhalten oder geschaffen werden müssen. Im Fokus stand zudem, was alle am Wohnungsmarkt Beteiligten für den Erhalt und die Stärkung einer ausgewogenen sozialen Mischung in den Quartieren mit attraktivem Wohnumfeld und lebendiger Nutzungsmischung tun können. Es wurden auch Handlungsmöglichkeiten der Stadt thematisiert. So könne sie z. B. die Bebauung innerstädtischer Baulücken und Brachflächen unterstützen und ihre Flächenpolitik dem erwarteten Wachstum anpassen. Eine mögliche Aufgabe der Stadt sahen die Teilnehmenden in der Schaffung einer neutralen Plattform zur Vernetzung und Vermittlung zwischen Mietern, einzelnen Initiativen, der Wohnungswirtschaft und Investoren.
Oberbürgermeister Burkhard Jung plädierte abschließend dafür, die Stadt nicht zu überfordern. Man müsse realistisch bleiben und akzeptieren, dass es Veränderungen in einer wachsenden Stadt gibt. Mit der Unterstützung von Eigentumsbildung nannte er einen wichtigen Ansatzpunkt, um langfristig steigenden Mieten zu begegnen