Ein zentrales Thema im Leben, Denken und Schaffen der japanisch-amerikanischen Künstlerin Yoko Ono (*1933) ist das Kräfteverhältnis zwischen Krieg und Frieden, wobei ihre Haltung eindeutig ist: "Free you - Free me - Free us - Free them", so hat sie es selbst vor wenigen Jahren zusammengefasst.
Yoko Ono ist eine der einflussreichsten und gleichzeitig umstrittensten Künstlerinnen unserer Zeit. Sie gilt als Pionierin von künstlerischer Performance und Konzeptkunst sowie als eine der herausragenden Wegbereiterinnen der US-amerikanischen Fluxus-Bewegung. Schon 1961 zeigte sie in einer Ausstellung statt Bildern und Objekten ausschließlich Anleitungen. Diesen "Instructions" kommt ein besonderer Stellenwert in der Leipziger Ausstellung zu, auch weil sie nach wie vor der künstlerischen Haltung Yoko Onos entsprechen: "Wenn man die Anleitung liest, erhält man schon eine Vorstellung des Bildes, also warum noch ein Bild produzieren?"
60 Arbeiten und Werkreihen sowie Performances unter Anleitung der Künstlerin
Yoko Ono ignoriert Grenzen und setzt neue Maßstäbe in Bezug auf unser Leben und unseren Blick auf die Kunst - und macht die Utopie von einer besseren Welt denkbar. Die rund 60 gezeigten Arbeiten und Werkreihen in Leipzig hat die Künstlerin gemeinsam mit ihrem langjährigen Freund und Kurator Jon Hendrix sowie Alfred Weidinger ausgewählt.
In den Räumen des Museums der bildenden Künste findet die Werkschau die ideale Präsentationsfläche: Die minimalistische Sprache und die gewaltigen Volumina des von den Berliner Architekten Hufnagel, Pütz und Rafaelian geplanten und 2004 eröffneten Museums bieten mit 15 Galerien und drei tageslichtdurchfluteten Terrassen sowie einem Hof auf 2.250 Quadratmetern den idealen Rahmen für die Werke von Yoko Ono - weit, licht und luzide. Für das Museum ist es eine besondere Freude , dass drei ihrer frühen Performances unter Yoko Onos Anleitung noch einmal aufgeführt werden.
Ein Großteil der Werke Yoko Onos hat partizipativen Charakter. Für "PEACE is POWER" sind alle in Deutschland lebenden Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit ihrem Werk "Water Event" auseinanderzusetzen und mit einem Beitrag an der Ausstellung zu beteiligen.
Ausstellung verschoben
Die Ausstellung - für Dezember 2018 bis März 2019 geplant - wird auf das Frühjahr 2019 verschoben. Grund sind die sehr umfangreichen Vorarbeiten in New York und Leipzig, die sich aufwändiger gestalten als abzusehen war. Da die erfolgreiche Präsentation der sehr umfassenden Retrospektive sowohl der Künstlerin als auch dem Museum der bildenden Künste sehr am Herzen liegt, wurde sich gemeinsam zu diesem Schritt entschlossen.
Yoko Ono bei Eröffnung anwesend
Yoko Ono wird an der Eröffnung im Museum der bildenden Künste Leipzig teilnehmen. In einer SMS an Direktor Alfred Weidinger nach dem Arbeitstreffen bei ihr in New York Anfang August schreibt sie: "I'm thrilled to have a show in Leipzig, I can't wait."
Zeit und Ort
Frühjahr 2019
Museum der bildenden Künste
Katharinenstraße 10
04109 Leipzig