Dennoch sei es eine historische Exposition zu einem Thema, das seit Jahrzehnten Relevanz habe, erklärt Hans Walter Hütter, Präsident des Hauses der Geschichte, zur Eröffnung am 8. Oktober 2015.
Zuwanderung seit dem Zweiten Weltkrieg
800 Exponate widmen sich den verschiedenen Phasen der Zuwanderung nach Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. "Immer bunter" zeigt die Vielfalt in Alltagskultur und Weltbild, aber auch Spannungen, Konflikte und Gewalttaten.
Während in der DDR Vertragsarbeiter aus Vietnam, Mosambique oder Kuba den Arbeitskräftemangel kompensierten, die nach Vertragsablauf wieder in ihre Heimat zurückkehrten, akquirierte Westdeutschland Gastarbeiter. Heute leben deren Kinder und Enkel weitgehend integriert und arbeiten erfolgreich in guten Positionen. Seit den 1990er-Jahren sind es deutschstämmige Aussiedler und Tausende Asylbewerber sowie Flüchtlinge, die sich in Deutschland eine Zukunft erhoffen.
Bis zum 17. April 2016 sind die vielen Objekte zu bewundern, die an Heimat und Heimkehr erinnern. Danach soll die Schau nach Berlin wandern.
Neuer Museums-Chef: Dr. Jürgen Reiche
Mit der Eröffnung der Sonderschau steht auch ein neuer Mann an der Spitze des Forums in Leipzig. Der 61-jährige Kunsthistoriker Dr. Jürgen Reiche folgt Prof. Rainer Eckert, der in den Ruhestand gewechselt ist. Reiche stammt aus Bernburg, flüchtete mit den Eltern aus der DDR und studierte in Westberlin Geschichte, Kunstgeschichte und Erwachsenenbildung. Nach Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Kurator und Projektleiter stieg er 1991 beim Haus der Geschichte ein und war dort seit 1993 als Ausstellungsdirektor tätig.