Die übernetzte Anlage wurde am Ort der alten Raubtierterrassen neben der Tropenerlebniswelt Gondwanaland errichtet. Schneeleoparden, Rote Pandas, Gänsegeier und Waldrapps sollen hier heimisch werden. Dort, wo Raubkatzen einst auf Stein präsentiert wurden, ist eine naturnahe Anlage mit Geröll- sowie Sandboden und Vegetation vor einer Himalaya-Felslandschaft entstanden. Rund 1.300 Pflanzen - von mehr als sechs Meter hohen Bäumen bis zu Staudengewächsen - wachsen künftig in der Hochgebirgslandschaft. "Mit dieser komplexen Gehegegestaltung bieten wir den künftigen Bewohnern einen artgemäßen Lebensraum und holen für die Besucher ein Stück Himalaya nach Leipzig, um ihnen einen faszinierenden Einblick in die Lebenswelt zu geben", sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.
"Ohne die Unterstützung der Stadt, der Ämter, der Zooförderer und der Zoobesucher wäre solch eine Anlage nicht denkbar", so Junhold. Mehr als 600 Unterstützer haben sich innerhalb eines Jahres im Team Leopard Leipzig versammelt, das der Zoo und der WWF im vergangenen Jahr zum Schutz der bedrohten Raubkatzen gegründet haben. Die Arbeiten an der komplexen Gehegelandschaft haben neben den Anforderungen an die Tierhaltung und die Besucherbedürfnisse mit dem Aspekt des Denkmalschutzes eine weitere anspruchsvolle Herausforderung bereitgehalten. Architekt Peter Rasbach schätzte den Umsetzungsprozess positiv ein: "Es ist gelungen, die historischen Strukturen zu erhalten und eine komplexe Landschaft zu schaffen, die den Erfordernissen der Tiere und Besucher gerecht wird."
Flauschige und fliegende Bewohner
Begrüßt werden die Besucher in der neuen Anlage von den Roten Pandas Lilo (10) und Zimai (6). Die putzigen Baumbewohner sind die erste Station auf dem Rundgang durch die Hochgebirgslandschaft.
Auch die große Freiflugvoliere mit ihrer 31 mal 18 Meter großen Kuppel gehört zur neuen Zooanlage. Aktuell wird die historische Voliere noch denkmalgerecht saniert, so dass dieser Bereich erst im September freigegeben werden kann. Bevölkert wird sie dann voraussichtlich von sechs Gänsegeiern und 15 Waldrapps.
Artenschutz für Schneeleoparden
Zu den Bewohnern der neuen Anlage gehören auch drei Vertreter der stark bedrohten Schneeleoparden. Die letzten Schneeleopardenjungtiere kamen im Jahr 2012 zur Welt. "Natürlich gehen unsere Bestrebungen dahin, die Zucht dieser stark bedrohten Katzen zu forcieren. Der Schneeleopard zählt zu den gefährdetsten Großkatzenarten weltweit, und ein Engagement für deren Schutz ist dringend geboten. Dies lässt sich mit der Schaffung möglichst optimaler Haltungs- und Zuchtbedingungen ebenso bewerkstelligen wie mit der Unterstützung von Vor-Ort-Projekten im natürlichen Lebensraum. Hier arbeiten wir zum Beispiel eng mit dem WWF zusammen", erläutert Junhold die Strategieausrichtung.
Bereits einige Zeit vor der Eröffnung der neuen Himalaya-Landschaft wurden die Tiere schrittweise und mit viel Ruhe an die neuen, naturnah gestalteten Außenanlagen gewöhnt. Die Schneeleoparden waren die letzten Katzen im Zoo Leipzig, die bis zu Beginn dieses Jahres in einer traditionellen Käfighaltung untergebracht waren. Mit Aufnahme der Baumaßnahmen zum Themenbereich Südamerika zogen die Katzen vorübergehend in die Tiger-Taiga ein. Der Abriss unter anderem der alten Tigerfarm war der Auftakt für den finalen Weg zum Zoo der Zukunft mit einer tiergerechten und den Haltungsrichtlinien entsprechenden Unterbringung wertvoller Tierarten. Alte Käfiganlagen sind nun Geschichte im Zoo Leipzig.
Lange Zooabende und Himalaya-Tag zum Schulanfang
In dieser Woche bietet sich drei Mal die Gelegenheit, das Himalaya-Gebirge auch in den Abendstunden zu erleben. Am 3. und 4. August 2017 ist Zeit für Besichtigungen, bevor um 21:30 Uhr das tierische Filmvergnügen unter freiem Himmel beginnt: am 3. August wird "Die lustige Welt der Tiere" und am 4. August "The Wild - Der große Trip" gezeigt. Der Schulanfängertag am 5. August setzt den Schlusspunkt unter eine spannende Woche: Konzerte des sächsischen Jugend-Jazzorchesters (14/ 15/ 17:30 Uhr), Puppentheater (16 Uhr), Tierpflegersprechstunden, Kommentierungen und Zuckerfiguren gießen flankieren den Tag, bevor um 20:30 Uhr der Film "Der vergessene Panda" von Dr. Axel Gebauer Premiere feiert und Bergsteiger Dr. Olaf Rieck um 20:45 Uhr mit seinem Vortrag zum Thema "Nepal - Königreich der Götter" in die Welten des Himalayas entführt.