Wie fast alle deutschen Großstädte erlitt auch Leipzig im Zweiten Weltkrieg schwere Zerstörungen. Parallel zu den Enttrümmerungsaktionen und der Wiederinstandsetzung öffentlicher Bauten begann 1946/47 die systematische Planung für den Wiederaufbau der Stadt. Nach Gründung der DDR im Jahre 1949 gaben dann die SED und die DDR-Regierung die Richtlinien der Baupolitik vor. Gleichwohl erlebte Leipzig in den 1950er und 1960er Jahren einen bemerkenswerten Bauboom, dessen wichtigste Zeugnisse noch heute das Stadtbild mitprägen: Opernhaus, Hauptpostamt, Ringbebauung am Roßplatz, Neubauten der Universität, Zentralstadion und Deutsche Hochschule für Körperkultur sowie das Messehaus am Markt. Der Vortrag würdigt diese Leistungen vor dem Hintergrund des 1956 einsetzenden Wandels von der stalinistischen Architektur der nationalen Bautraditionen hin zu einer modernen, wieder an internationalen Entwicklungen orientierten Architektur und Stadtplanung und ordnet sie bauhistorisch ein.
Der Referent, Prof. Dr. Thomas Topfstedt, ist emeritierter Professor für Kunstgeschichte. Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Architektur- und Städtebaugeschichte mit Schwerpunkten im 19./20. Jahrhundert. Er arbeitet derzeit im wissenschaftlichen Beirat und als Autor an der vierbändigen Geschichte der Stadt Leipzig mit, die anlässlich des tausendjährigen Stadtjubiläums 2015 erscheinen wird.
Die Veranstaltungsreihe „Leipziger Vorträge zur Stadtgeschichte“ dient der Vorbereitung auf das Stadtjubiläum 2015. In Kooperation mit der Sparkasse Leipzig und der Universität hat die Stadt Leipzig mit dieser Reihe ein Forum zur Vorstellung neuer stadtgeschichtlicher Forschungen geschaffen.
Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht nötig.
Wann
Donnerstag, 30. Januar
18:00 Uhr
Wo
Neues Rathaus
Ratsplenarsaal (2. Etage, Raum 262)