Entwicklungszusammenarbeit in Leipzig
![Globale Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen Die 15 globalen Nachhaltigkeitsziele werden mit bunten, quadratischen Piktogrammen dargestellt](https://static.leipzig.de/fileadmin/_processed_/6/6/csm_UN_Globale-Nachhaltigkeitsziele_3640e49b8c.jpg)
Im September 2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) gemeinsam die Agenda 2030 verabschiedet. Die Agenda umfasst 17 sogenannte Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals - SDGs). Diese Ziele sollen die globale Entwicklung fördern und sind, wie der Name bereits verrät, stark vom Gedanken der Nachhaltigkeit geprägt. Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele kommt den Kommunen eine zentrale Rolle zu.
Die Stadt Leipzig bekennt sich zur Agenda 2030 und den 17 Nachhaltigkeitszielen. Das wurde am 18. Januar 2017 vom Stadtrat beschlossen. Mit seinen Partnerstädten in den Ländern des globalen Südens (PDF 14 KB) arbeitet das Referat Internationale Zusammenarbeit eng daran, die anspruchsvollen Ziele auf kommunaler Ebene gemeinsam zu verwirklichen. Damit kommt Leipzig dem an die Kommunen gestellten Anspruch "global denken und lokal handeln" nach.
Seit 2024 hat Leipzig den Vorsitz des Beirats zur Weiterentwicklung für das Programm der kommunalen Entwicklungspolitik. Dieses Gremium setzt sich zusammen aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW), den Kommunen, den Bundesländern, den kommunalen Spitzenverbänden und der Zivilgesellschaft.
Aktuelle Förderprogramme
Kleinprojektefonds Kommunale Entwicklungspolitik
Deutsche Kommunen können unterjährig finanzielle Unterstützung aus dem Kleinprojektefonds für kommunale Entwicklungspolitik beantragen. Damit werden vor allem Maßnahmen gefördert, die innerhalb eines Kalenderjahres durchgeführt und abgeschlossen werden können. Das Referat Internationale Zusammenarbeit nutzt diese Fördermöglichkeiten seit 2016.
Ziele des Programms:
- Einstiegshilfen für Kommunen in neue Maßnahmen und Partnerschaften der kommunalen Entwicklungspolitik
- entwicklungspolitische Diskussion und das Engagement in deutschen Kommunen beleben sowie die Vernetzung relevanter Akteure unterstützen
- Förderung des interkommunalen Dialogs mit dem Globalen Süden
Nakopa: Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte
Das Angebot richtet sich an alle deutschen Kommunen, die in einer entwicklungspolitisch ausgerichteten Beziehung mit Kommunen aus Ländern des Globalen Südens (DAC-Länderliste der OECD) Projekte umsetzen wollen.
Kommunen bringen wertvolle Erfahrungen und Netzwerke in die Entwicklungszusammenarbeit ein. Um das zu fördern, unterstützt die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global seit 2013 nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte. Das gleichnamige Projekt Nakopa wird aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.
Voraussetzung ist eine mehrjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit der kommunalen Partner und gemeinsame Projekterfahrung. Zuschüsse werden in der Regel bis zu 250.000 Euro gewährt.
Programmschwerpunkte:
Inhaltlich sollen die Projekte lokale Lösungsansätze zu globalen Fragen im Sinne der Agenda 2030 aufzeigen. Inhaltliche Schwerpunkte können zum Beispiel sein:
- Bereiche der nachhaltigen Daseinsvorsorge
- lokale Regierungsführung
- Klimaschutz/ Klimaanpassung
- Migration
- Fairer Handel/ Faire Beschaffung
Förderprogramme in der Vergangenheit
Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaft
Engagement Global gGmbH koordiniert im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit das in 2017 initiierte Programm "Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaft" und förderte Projektpartnerschaften. Kommunen erhielten Unterstützung bei der gemeinsamen Arbeit an den globalen Nachhaltigkeitszielen. In einer zweijährigen Pilotphase beteiligten sich verschiedene deutsche Kommunen und ihre Partner in südosteuropäischen Ländern (Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Serbien). Leipzig-Travnik war eine von zwölf Projektpartnerschaften.
Ziele des Programms:
- Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer
- Kommunen die Möglichkeit bieten, mit ihren Städtepartnern und anderen deutschen Städten in einen Austausch zu den Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals - SDGs) und deren Umsetzung auf kommunaler Ebene zu treten
- strategische Weiterentwicklung der Partnerschaften mit einem Fokus auf die Nachhaltigkeitsziele, bisherige Aktivitäten sollen in den Kontext der Nachhaltigkeit gestellt werden
Schnellstarterpaket Ukraine
In den Jahren 2017 und 2018 unterstützte die Servicestelle über das „Schnellstarterpaket Ukraine“ deutsche Kommunen mit ihren ukrainischen Partnerkommunen dabei, Vorhaben zur Projektentwicklung, Qualifizierung, Vernetzung und Begegnung umzusetzen.
Das Schnellstarterpaket wurde in beiden Jahren stark nachgefragt und belegte deutlich den Wunsch nach einem Ausbau der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den Kommunen. Insgesamt wurden 43 Schnellstarterpakete im Rahmen der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen bewilligt und von den Kommunen umgesetzt. Die Projekte befassten sich unter anderem mit den Schwerpunktbereichen
- Good Local Governance,
- Stadtentwicklung,
- Energieeffizienz,
- Wasser/ Abwasser
- und Inklusion.