Schwerpunkte der städtischen Kulturförderung
Grundsätzlich fördert die Stadt Leipzig/ Kulturamt kulturelle und künstlerische Projekte und Einrichtungen in freier Trägerschaft. Gefördert wird im Rahmen beziehungsweise mit dem Ziel der Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.
Gegenstand der Förderung sind öffentlich zugängliche kulturelle und künstlerische Projekte und Einrichtungen in freier Trägerschaft in den Bereichen Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur, Kulturelle Bildung, Musik, Soziokultur, Stadtteilkultur, Stadtgeschichte sowie interdisziplinär ausgerichtete Vorhaben und Einrichtungen.
Förderziele- und Schwerpunkte 2025
Kulturelle Teilhabe ermöglichen
Projekte fördern, die einen niedrigschwellig Zugang haben und Vermittlungs- und/ oder Beteiligungsangebote miteinschließen beziehungsweise im öffentlichen Raum stattfinden und/ oder als mobile, aufsuchende Angebote in Schwerpunkträume und Ortschaften gehen
Unterstützung von Projekten von Kulturakteur/-innen mit Behinderung und/ oder Migrationshintergrund
Erhalt und Ausbau von niedrigschwelligen Angeboten
Maßnahmen für Inklusion und Barrierefreiheit
Faire Bezahlung
Förderung von angemessenen Honorare für professionell tätige Künstlerinnen und Künstler und Kulturakteur/-innen
Förderung des künstlerischen Nachwuchses (unter Berücksichtigung der Honoraruntergrenzen)
Gewinnung von neuen Zielgruppen und neuem Publikums sowie Vermittlung
Anerkennung der dem jeweiligen Projekt/ Vorhaben angemessenen Kosten zur Publikumsgewinnung, Publikumserhalt, Audience Development und Vermittlung, bei entsprechend konkreter Darlegung im Förderantrag
Buchstadt Leipzig
im Rahmen des Themenjahres 2025, sollen Projekte und Veranstaltungsformate gefördert werden, die sich mit der Buchstadt Leipzig und der Bedeutung des Buches für die freie Meinungsäußerung und der demokratischen Gesellschaft befassen
Kultur in den Ortschaften stärken
fachübergreifend sollen gezielt Projekte und Akteure in den Ortschaften unterstützt werden Besondere Berücksichtigung finden dabei Anschlussprojekte an Aktivitäten des Themenjahres 2023 „Die ganze Stadt als Bühne“
Medienbildung, Medienkompetenzförderung und Bildung für nachhaltige Entwicklung
besondere Berücksichtigung von Projekten die Kinder und Jugendliche in ihrer Medienkompetenz sowie Lesefähigkeit stärken und Projekten die Bildung für nachhaltige Entwicklung umsetzen
Dreiklangförderung
Projekte, die in Zusammenarbeit zwischen Freier Szene (institutionell und projektgeförderte Akteure) und kommunalen Kulturinstitutionen umgesetzt werden gemeinsame Produktionen, Vernetzung und projektbezogener kultureller Austausch
Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbereich
investive Projekte, die dem Klimaschutz, der Klimaanpassung, der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit dienen, werden besonders berücksichtigt, wenn es dafür keine anderen Fördermöglichkeiten gibt
Erhaltung von kulturell künstlerisch genutzten Räume
investive Maßnahmen, die geeignet sind, die Arbeitsfähigkeit von Einrichtungen und Räumen zu erhalten, auch im Zusammenhang mit Auflagen anderer Ämter (zum Beispiel Bauordnung und Umweltschutz)
Förderbedingungen: Im Dreiklang für Leipzig 2025
Die Stadt Leipzig schreibt erneut die "Im Dreiklang für Leipzig"-Förderung aus.Ziel des Förderprogramms ist die Initiierung und Förderung von modellhaften Kooperationsprojekten zwischen freier Kunst- und Kulturszene und kommunalen Kunst- und Kulturbetrieben. Die Förderung will allen Beteiligten, im Rahmen gemeinsamer Projekte, die Chance eröffnen, ihre Strukturen und Arbeitsweisen auf produktive Weise miteinander zu verbinden, sodass auf dieser Basis zukünftig weitere Kollaborationen entstehen können.
Mit dem Programm „Im Dreiklang für Leipzig“ fördert das Kulturamt für zwei Jahre (Zeitraum 2025 bis 2026) eine Künstler/-innengruppe aus der freien Szene, die eine projektgebundene Kooperation mit zwei weiteren Partnern/-innen eingeht. Das sollen sein:
- eine institutionell geförderte freie Kunst-/ Kultureinrichtung
- eine städtische Kunst-/ Kultureinrichtung
- die Konstellation ist spartenoffen
In den beiden Jahren der Förderung sollen die drei Einrichtungen gemeinsam jeweils ein Projekt umsetzen und öffentlich präsentieren. Die Entwicklung, Umsetzung und Präsentation des jeweiligen Jahresprojekts soll im ersten Jahr in der einen und im zweiten Jahr in der anderen Partnereinrichtung erfolgen, wobei die freie Gruppe jeweils die künstlerische Hauptverantwortung tragen soll. Der gemeinsame Arbeitsprozess soll für Dritte nach außen hin sichtbar gemacht und dokumentiert werden. Hierfür sollen die Projektbeteiligten selbständig passende Formate entwickeln.
Der Förderzeitraum erstreckt sich über zwei Jahre (2025 bis 2026). Projektträgerin und Antragssteller ist jeweils die freie Gruppe. Sie erhält eine jährliche Förderung von bis zu 30.000 Euro (insgesamt bis zu 60.000 Euro im Förderzeitraum). Es stehen maximal zwei Dreiklangförderungen im Förderzeitraum zur Verfügung.
Beide Partnereinrichtungen müssen sich jeweils mit Eigenmitteln in Höhe von mindestens 5.000 Euro pro Jahr sowie durch die Bereitstellung weiterer Eigenleistungen (Technik, Proben- und Aufführungsräume, personelle Infrastruktur et cetera) beteiligen.
Voraussetzungen für eine Bewerbung sind:
- Die Gruppe muss ihren Schaffensmittelpunkt in Leipzig haben.
- Die Gruppe muss bereits über einschlägige Erfahrungen als gefestigtes künstlerisches Team verfügen, gemeinsame Projekte realisiert und öffentliche Anerkennung gefunden haben.
- Die Gruppe muss in den letzten drei Jahren mindestens eine Projektförderung des Kulturamts und/ oder der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und/oder eine Bundesförderung erhalten haben.
- 2-jähriges Konzept und Zusage der notwendigen Kooperationspartner/-innen
- Ein von allen Projektbeteiligten unterzeichneter Kosten- und Finanzierungsplan, der einen Plan zur Aufteilung von Einnahmen innerhalb des Projektes enthalten muss.
Es gelten weiterhin die Bestimmungen der Fachförderrichtlinie Kultur der Stadt Leipzig.
Bewerbungsschluss ist der 30.09.2024.
Grundlagen der Förderung
Rechtliche Grundlagen der Förderung
- Zuwendungsrichtlinie der Stadt Leipzig (Rahmenrichtlinie)
- Fachförderrichtlinie Kultur
- Ratsbeschlüsse, die die freie Kunst und Kultur betreffen
Inhaltliche Grundlagen der Förderung
- Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2030 (Fachkonzept Kultur und Stadträumliche Handlungsstrategie)
- fachspezifische Planungen:
- inhaltlich-künstlerische Förderschwerpunkte in den einzelnen Förderbereichen (dient auch als Orientierung in welchem Förderbereich ein Projekt zur Förderung beantragt werden sollte)
- Entwicklungskonzepte Kulturelle Bildung (PDF 255 KB) und Soziokultur (PDF 142 KB
Förderziele und Förderkriterien gemäß INSEK 2030 und Fachförderrichtlinie Kultur (FFRL)
Die vom Kulturamt geförderten Projekte und Einrichtungen müssen mit ihrem Angebot den im Fachkonzept Kultur (INSEK 2030) und den in der Fachförderrichtlinie Kultur formulierten Zielen und Kriterien entsprechen. Bei der Zusammenschau von Fachkonzept Kultur und Fachförderrichtlinie Kultur ergeben sich die folgenden Korridore an Zielen und Kriterien, die eine Einrichtung mit ihrer Arbeit beziehungsweise ein Projekt - zumindest in Teilen - gerecht werden muss:
Leipzig setzt auf Lebensqualität
Förderziele sind die ausgewogene, quartiersnahe Verteilung der kulturellen Angebote und Infrastruktur über die gesamte Stadt und die Sicherung von Stadträumen für Kunst und Kultur.
- Das Vorhaben/ die Einrichtung trägt zur Erhaltung und Entwicklung der kulturellen Infrastruktur in Leipzig bei.
- Das Vorhaben/ die Einrichtung bereichert das Kulturangebot der Stadt
- Das Vorhaben/ die Einrichtung knüpft an lokale/künstlerische Traditionen an oder greift aktuelle Themen auf und denkt diese weiter beziehungsweise entwickelt daraus Neues.
- Das Vorhaben/ die Einrichtung wirkt in den Stadtteil, in dem es/ sie verortet ist, hinein und wird dort als Begegnungsort/-angebot von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen.
Leipzig schafft soziale Stabilität
Förderziel ist die Ermöglichung von kultureller Teilhabe.
- Das Projekt/ die Einrichtung ermöglicht durch alltagsnahe Angebote vielen Bevölkerungsschichten den Zugang zu Kunst und Kultur.
- Das Projekt/ die Einrichtung ermöglicht es den Teilnehmenden, selbst kreativ zu werden.
- Im Rahmen des Vorhabens beziehungsweise der Angebote der Einrichtung wird mit den Mitteln der Kunst/ Kultur ein Austausch über unterschiedliche Lebensformen, Kulturen oder zwischen den Generationen möglich.
- Das Vorhaben/ die Einrichtung leistet einen Beitrag zu tolerantem Miteinander, Integration und Chancengleichheit.
Leipzig besteht im Wettbewerb
Förderziel ist die Zusammenarbeit Leipziger Kultureinrichtungen in ressort- und fachübergreifenden Netzwerken und die Etablierung eines Miteinanders von kommunalen Einrichtungen und freier Kunst- und Kulturszene.
- Das Vorhaben/ bestimmte Projekte der Einrichtung sind als beispielhafte Kooperations- beziehungsweise Netzwerkprojekte angelegt und verfolgen unter anderem das Ziel der Bündelung von Ressourcen.
- Die Einrichtung stellt anderen freien Trägern sowie Künstlern/-innen Ressourcen (zum Beispiel Technik, Räume, Beratung und anderes) für die Arbeit zur Verfügung.
Leipzig stärkt seine Internationalität
Förderziel ist die Stärkung Leipzigs als national und international anerkannte, weltoffene Kulturstadt, die mit ihren kulturellen Angeboten ein vielfältiges Publikum anzieht.
- Das Vorhaben/ die Arbeit der Einrichtung ist auf Innovation ausgerichtet (zum Beispiel die Erprobung/ Präsentation neuer künstlerischer Formate oder neuer Darstellungs- und Vermittlungsformate).
- Mit dem Projekt/ durch die Arbeit der Einrichtung wird Leipziger Kunst/ Kultur über die Stadtgrenzen hinaus landesweit/ national/ international sichtbar.
- Das Vorhaben/ die Arbeit der Einrichtung dient dem Kulturaustausch (zum Beispiel Einbezug von internationalen Kunst- und Kulturschaffenden, Gastspiele, Einladungen).
Stadträumliche Handlungsstrategie
Neben den hier genannten formalen und inhaltlichen Zielen und Kriterien muss bei der Weiterentwicklung der institutionell geförderten Trägerlandschaft und bei der Vergabe von Projektförderungen die stadträumliche Strategie des INSEK zugrunde gelegt werden. Im INSEK werden für die Kultur sechs Schwerpunkträume benannt, für die unterschiedliche, mittelfristig zu erreichende, strategische Zielsetzungen bestehen.